Als ehrgeizig würde sich Magali Mosnier nie bezeichnen. Ehrgeiz hat für sie eine negative Konnotation. Beinahe entrüstet weist die französische Flötistin das von sich. Verbissen und ohne Rücksicht auf Verluste eine Karriere voranzutreiben, wäre ihr Ding nicht gewesen, sie merkt aber auch an: »Ich hätte mir so eine Karriere auch nie vorstellen können. Ich lebe fast schon in einer Art Traum. Ich bin sehr glücklich, denn ich habe ja eigentlich alles.«
Das kann man wohl sagen. Magali Mosnier hat eine Reihe namhafter Flötenwettbewerbe gewonnen – der letzte war der erste Preis sowie der Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in Mün- chen –, hat eine Solostelle im Orchestre Philharmonique de Radio France und soeben ein wunderbares Erstlingswerk »Fantaisie« (Sony Classical) eingespielt. Wenn auch ehrgeizig vielleicht den Charakter der jungen Französin nicht trifft, so kann man sie gewiss als zielstrebig bezeichnen. Magali Mosnier weiß, was sie will, und per Zufall in den Schoß gefallen ist ihr diese Karriere sicherlich nicht. Bis sie 18 wurde, meint sie, verlief ihr Leben eigentlich ganz normal, so wie das vieler Mädchen in dem Alter: »Ich ging zur Schule, machte Sport, spielte Theater.« Magali hatte drei Stunden Musikunterricht pro Woche und übte nicht mehr als fünf. »Erst nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, übte ich sehr viel mehr«, denn um auf das Conservatoire National Supérieur zu gehen, darf man nicht älter als 21 sein. Paris nahm sie sofort. Hier kommt dann der Karriereknick – steil nach oben. Bevor sie beim Radiosinfonieorchester die Soloflöte spielen durfte, war sie Co-Solistin der Philharmonie de Chambre de Paris und spielte mit vielen namhaften Orchestern Europas (Moskau Virtuosi, Collegium Musicum Basel, Brussels Chamber Orchestra – um nur einige zu nennen).