Oberstleutnant James M. Bankhead beauftragte den Komponisten James Barnes, eine Ouvertüre zum 50. Geburtstag der »United States Air Force Band« in Washington, D.C. zu komponieren. Dem Vernehmen nach unterfütterte er diesen Wunsch mit Bemerkungen wie »große, romantische Ouvertüre«, »fröhliche Fanfaren«, gerne mit »Oboen- und Saxofon-Solo« und gerne auch mit einer Prise »Champagner-Musik, die zum fröhlichen Feiern einlädt«. Demzufolge gab es wohl Zeiten, da hatte man in diesen Kreisen mehr Zeit für richtig gute Ideen.
Der Komponist James Barnes
Professor im Ruhestand James Barnes, 1949 in Hobart/Oklahoma geboren, von Haus aus Tubist, lehrte an der Universität von Kansas Komposition, Orchestrierung, Arrangement sowie Blasmusikgeschichte und Blasmusikrepertoire. Er war dort zunächst als »Staff Arranger Assistant«, später als »Associate Director of Bands« tätig. Zudem war er in dieser Zeit zehn Jahre Abteilungsdirektor für Musiktheorie und Komposition. Im Frühjahr 2015 beendete er eben dort sein 40. Lehrjahr.
Sein beachtliches Œuvre wurde und wird auf der ganzen Welt gespielt. Darunter an wirklich renommierten Orten, angefangen von Tanglewood bis zur Boston Symphony Hall, dem Lincoln Center, der Carnegie Hall, dem Kennedy Center in Washington, D.C., der Tschaikowsky Hall in Moskau oder der Tokyo Metropolitan Concert Hall. Das Tokyo Kosei Wind Orchestra etwa hat alleine drei CDs mit seiner Musik aufgenommen.
Barnes erhielt begehrte Auszeichnungen, wie zum Beispiel den »American Bandmasters Association Ostwald Award« für herausragende zeitgenössische Blasmusik, zahlreiche »ASCAP Awards«, die »Kappa Kappa Psi Distinguished Service to Music Medal« oder den »Bohumil Makovsky Award« für herausragende College Band Conductors und den »BMI Award« für herausragende Vermittlung von Kreativität von der Nationalen Konferenz der US-Musikpädagogen.
Die Idee zu »Symphonic Overture«
Das Werk »Symphonic Overture« ist eine Auftragsarbeit, die zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der »United States Air Force Band« entstand. Sie wurde 1991 uraufgeführt. Schon recht früh wurde James Barnes gebeten, ein romantisches, aber zugleich anspruchsvolles Stück zu schreiben, mit dem das Konzert zu Ehren des Orchesters eröffnet werden sollte.
Er erzählt dazu: »Ich hatte schon ziemlich viel Zeit mit diesem Projekt zugebracht, aber dann, Ende Januar 1990, erkannte ich plötzlich, dass ich die Musik, die ich schrieb, eigentlich gar nicht mochte. Ich versenkte alles im Papierkorb und begann noch einmal von vorn.
Das Ergebnis ist nun diese ›Symphonic Overture‹, die ich in etwa zwei Wochen fertiggestellt habe. Ich hoffe, sie gefällt Ihnen. Eines ist jedoch sicher: Diese Version ist besser als die erste!«