Marc Osterer. Das klingt wie Max Lederer. Oder Fritz Schmollerer. Oder eben Andy Haderer. Kein ungewöhnlicher Name also für einen Trompeter aus Österreich. Nur ist Marc Osterer kein Österreicher, sondern ein US-Amerikaner, der mit dem Deutschen eher hadert, dafür fließend Spanisch spricht, nicht nur Zwei-, sondern auch Einrad fährt sowie als Musiker und MC bei Electro-Swing-Gigant Parov Stelar die ganze Welt bereist hat.
Gut, das mit den Reisen war vor Corona. Seit der Auftrittssperre vor knapp einem Jahr musste er sich anders beschäftigen. Gleich vorweg: Seine Facebook-Videoserie mit Quarantäne-Clips ist so gut, dass sie künftig im Rückblick den Lockdown als eine kreative Wohltat verklären könnte. Daneben gibt der ebenfalls im Corona-Jahr Eins gegründete YouTube-Kanal “Extreme Trumpet” Einblicke in das Leben eines Profis seiner Güte. Auch nicht schlecht. Und ja, Wien macht er dank des reduzierten Bewegungsradius nun auch auf einem Rad unsicher. Ganz nach dem Motto: Ist der Platz enger, mache kürzere Schritte – Hauptsache die Herausforderung bleibt.
Dieses Porträt spürt den brennenden Fragen zu dieser Erscheinung nach: Wie landet man als New Yorker in Wien? Wie wird man zur Rampensau, die heute ganze Stadien zum Feiern bringt? Wie zu dem Facebook-Phänomen, das sehr viele Leute zum Lachen bringt? Und wie zu dem Meister auf seinem Instrument, der alle Trompeterinnen und Trompeter in Staunen versetzt? Kurz: Wer ist Marc Osterer?