Der Super-Gau passiert immer am Samstagmittag. Kurz nach halb eins verabschiedet sich das letzte Klarinettenblättchen mit einem schrillen Todes-Quietscher ins Nirwana. Nur zu peinlich der Gedanke, abends vor dem Konzert bei den Registerkollegen schnorren zu müssen. Doch ohne Blatt für das Mundstück ist das Instrument ein totes Stück Holz, also rauf aufs Mountainbike, die Kette auf den größten Zahnkranz geschoben und ab in die Innenstadt. Vorbei an einer Oma die den Stock schwingt, einem Busfahrer der hupt und einem Taxifahrer der den Vogel zeigt. Hinein in die Bahnhofstraße, vom Rad hechten, zwei Stockwerke hochspurten und atemlos am Verkaufstresen »Blättchen, Klarinette« röcheln.