Mozart-Aufnahmen in Österreich, eine Orchesterwoche in Bayern, ein Konzertaufenthalt in Lugano und schließlich eine Fernsehsendung in Padua sind die September-Erlebnisse von Steven Mead, dem bekannten Eufonium-Solisten. Hier ist sein ganz persönlicher Bericht über die bemerkenswerten Ereignisse »Auf Achse« im vergangenen Oktober.
Am nächsten Tag musste ich zum Bahnhof und fuhr nach Norden, nach Trient, für die ersten ISEB-Kurse in diesem Jahr. Der Veranstaltungsort war in diesem Jahr ein anderer, wir waren in einer umgebauten Villa auf den Hügeln außerhalb der Stadt. Es gibt einen steilen Fußpfad, sodass man in zehn Minuten im Stadtzentrum sein kann. Der Ausblick über das Tal ist beeindruckend, und auch die neuen Studenten schienen sehr angeregt zu sein. Das war eine gute Klasse, mit Teilnehmern, die bis aus Bari in Süditalien (zehn Stunden Anreise mit dem Zug!), Frankreich und Spanien kommen (sie alle haben längere Flugstrecken zurückzulegen). Der Kurs findet an fünf Wochenenden von Oktober bis März statt. Der Enthusiasmus der Studenten war bemerkenswert: Obwohl die Samstagsveranstaltung offiziell um 17.30 Uhr beendet war, trafen wir uns um 21 Uhr wieder im Vortragssaal, um Duette oder Quartette zu spielen. Ich freute mich, dass diese jungen Botschafter des Eufoniums so motiviert waren, hatte aber trotzdem eine schlimme Heimreise. Nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt von Trient nach Venedig hob die 10.45-Uhr-Maschine nach Luton erst um 11.50 Uhr ab und kam in Luton um 13.10 Uhr an. Dann wartete ich 40 Minuten auf den Parkplatzbus, wurde auf dem Heimweg wegen Straßenarbeiten umgeleitet, musste deswegen 85 Meilen fahren und kam erst um 4.15 Uhr ins Bett. Manchmal ist die Reiserei gar nicht so romantisch.