Die Weihnachtsnummer also, und was gibt es Schöneres als weihnachtliche Bläsermusik im Schneefall beim Punschstand, noch dazu für den guten Zweck. Spätestens ab Lichtmess lechzt alles darnach, ich muss das ja wissen, komme ich doch aus der ganzjährig geöffneten Christkindlstadt, wo man sich in den letzten Jahrzehnten größte Mühe gegeben hat, immer noch weitere vorgebliche Traditionen zu erfinden, so abgrundtief idyllisch war man hier schon immer. Dass man sich in der geschickt eingefädelten Städtepartnerschaft mit Bethlehem mittlerweile zurückhält, mag daran liegen, dass Diedaunten immer nur was brauchen von uns, und wir haben ja auch genügend arme Menschen, oder etwa nicht? Da war es schon besser (und praktischer), mit Rovaniemi auch den Heiligen Herrn Santa Klaus ins Boot (welches leider, leider voll ist) zu holen, die spinnen nicht die Finnen, solang sie uns was bringen, Know-how in professioneller Weihnachtsvermarktung, und das Friedenslicht, mit dem wir unser Gutsein billig ausstellen, kommt eh aus Palästina, selig die Rührung vor den Polarlichtermeeren der Fernseher zu Hause, Santa Claus is coming to Town.