Nachsommer. Nach der Sommerparty. Genau, chill out, das ist doch so modern heutzutage. Mittlerweile ist es überall unerlässlich, dass man Raum und Zeit (die berühmte Raumzeit) reserviert, damit all die gnadenlos erfolgreichen und attraktiven nicht nur jungen Menschen, die vom vielen Feiern oder Nachfeiern oder Vorfeiern oder Über-ErholtSein überanstrengt sind, wieder herunterkommen können (ein Untergang nachgerade zarathustrischen Ausmaßes!). Also wird zuerst eingetschillt, dann ausgetschillt und so weiter ad infinitum oder zumindest bis zur ewigen Unruhe.Nein, ich mache jetzt nicht den onomatopoetisch naheliegenden Sprung vom Tschillen zu den Piatti, den Tschinellen, das wäre etwas garzu plakativ, um nicht zu sagen: banal. Aber ich stelle mir ein tschilliges Instrument vor, und eines der tschilligsten (nach einer von Leonhard Paul geblasenen Basstrompete – die dritte Stimme!) ist deren höherer Verwandter (wenn das auch nicht ganz korrekt ist, im instrumententheoretischen Sinn), das so zärtlich weichschmeichelnde Flügelhorn. Dass ein hektischmachende Getränke erzeugender Konzern selbige verleihe, muss leider als wenig originelle Legende vermerkt werden (nicht einmal Klaviere borgen die her!).