Jean, diese merkwürdige Mischung aus einem pensionierten Volksschuldirektor mit Karl May als Old Shatterhand, hatte die bemerkenswerte Fähigkeit, auf der dritten Posaune (es sollte dann meine erste werden) selbst im Pianissimo grell scheppernd zu schmettern. (Zahnprothesenbedingt wurde er, ich habe es bereits anklingen lassen, zu den Tschinellen versetzt, das nenn’ ich adäquat.) Mich hat wohl nachhaltig beeindruckt, dass es selbst einem Provinzbürgerblaskapellenmusikanten möglich sein kann, in einunddemselbem Instrument unvereinbare, ja als widersprüchlich erscheinen müssende Gegensätze zu vereinen. Flüstergebrüll!
In aller Kürze: Die Posaune ist ein Polsterpfeifenaerophon aus Blech mit aufgrund seiner variablen Rohrlänge stufenloser Tonhöhenveränderungsmöglichkeit von bis zu einer annähernd reinen Quinte. Es gibt sie vom Sopran bis zum Kontrabass, vom Ende des Mittelalters bis zum Anfang der Gegenwart. Wenn du mit dem Musikmachen Geld verdienen willst, lern besser Gitarre, da kannst du gleichzeitig singen, und auch ins Flugzeug darfst du sie mitnehmen. (Wenn du, Trotzposaunist, die Frage »Wollen Sie die Gitarre mitnehmen?« mit einem schlichten Nicken quittierst, gehts auch; keinesfalls, juckts auch, richtigstellen!).