Die »digitale Revolution« ist wohl Fluch und Segen zugleich. Man ist schneller, man ist vernetzter, man ist erreichbarer. Auch die Musik – und der Umgang mit ihr – hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert.
Aktuellste technische Entwicklung ist das Streaming. Musik-Streaming wird unser Sehen und Hören verändern. Es erlaubt, Dinge zu konsumieren, die ich genau jetzt will. Streaming ermöglicht mir die Gelegenheit, Werke zu sehen und zu hören, die ich vielleicht sonst nie zu Gesicht und zu Gehör bekommen hätte. Viele Theater und Orchester erhoffen sich durch Streaming neue Publikumsschichten und eine Ausweitung ihres Geschäftsmodells.
Führt dies nun dazu, dass die Konzerthallen leerer werden, weil ja niemand mehr das Haus verlassen muss? Ich glaube nicht. Der Fußball zeigt es: Nie zuvor kam mehr Fußball im Fernsehen. Und nie zuvor waren die Stadien voller. Meine Meinung aber: Das wirkliche Erleben von Musik geht nur unmittelbar, direkt – und analog.
Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Blasmusik widmet sich der »Musik im digitalen Zeitalter«. Und damit die Chancen und Risiken thematisieren. »Gibt es ein Leben nach dem Tod« für die Musikindustrie? fragt etwa Hans-Jürgen Schaal. Dass aktives Musizieren und Erleben von Musik wichtig sind, mahnt Markus Theinert. Doch gibt es auch Positives in digitaler Form: Cornelia Härtl stellt zweierlei davon vor – Digitale Notenständer und den Intunator.
Das Schwerpunktthema von CLARINO 3/2016 "Chance und Risiko – Musik im digitalen Zeitalter" besteht aus sechs Beiträgen mit insgesamt 18 Seiten:
- Musik im digitalen Zeitalter – Unnötiger Hörluxus? (von Stefan Fritzen)
- Die Musikbranche heute: Gibt es ein Leben nach dem Tod? (von Hans-Jürgen Schaal)
- Theinerts Thema: »Musik lässt sich nicht digitalisieren« (von Klaus Härtel)
- Digitale Herausforderungen: Jakob von Wolff im Gespräch (von Klaus Härtel)
- Der digitale Notenständer (von Cornelia Härtl)
- Lauscher auf! Intonationstraining mit der Intunator-App (von Cornelia Härtl)