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Musikunterricht an Grundschulen hat eine wichtige Bedeutung

Musikunterricht
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Der Deutsche Musikrat, die Landesmusikräte und die Kultusministerkonferenz (KMK) engagieren sich für einen kontinuierlichen und qualifizierten Musikunterricht an den Grundschulen in Deutschland. Hier fehlen derzeit 23.000 ausgebildete Musiklehrer, dadurch werden bis zu 73 Prozent des Musikunterrichts fachfremd erteilt bzw. fallen aus, wie die vom Deutschen Musikrat, den Landesmusikräten und der Bertelsmann Stiftung veröffentlichte Studie “Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive” belegt. Mit dieser Studie gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine valide Datenbasis zum Musikunterricht in der Grundschule.

Musikunterricht unterstützt die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Dr. Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin: “Musik umschließt den ganzen Menschen und seine gesamten Lebensumstände. Sie fördert die Entwicklung eigener Wahrnehmung und Urteilskraft, ist unverzichtbar im Rahmen von kultureller Bildung, und damit für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Wir haben dazu in der Kultusministerkonferenz verschiedene Empfehlungen verabschiedet, welche die herausragende Zukunftsbedeutung musisch-ästhetischer Ausbildung bekräftigen. Damit ergänzen wir die Dimension der auf wenige Fächer begrenzten Standardüberprüfungen, die eher den kognitiven Aspekt schulischen Lernens betonen. Zu gutem Musikunterricht gehört nach meinem Verständnis auch immer praktisches Musizieren dazu – und zwar nicht nur im Elementar- und Primarbereich. Guter Musikunterricht, ob in der allgemeinbildenden Schule oder in der Musikschule, unterstützt die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen umfassend. Er fördert den Erwerb kognitiver, kreativer und sozialer Kompetenz und schult die Sinne und die Fähigkeit zur ganzheitlichen Wahrnehmung.”

Musik an Grundschulen

Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: “Musik ist lebensrelevant. Sie gehört zu den prägenden Erfahrungen menschlichen Seins – ob in der Familie, in Kita, Schule oder Musikschule. Gerade in der Grundschule, wo alle Kinder erreicht werden, bietet sich die einmalige Chance, die Kulturelle Vielfalt den nächsten Generationen zu vermitteln. Die Bereitschaft der KMK, über die aktuellen Überbrückungsmaßnahmen hinaus, den Weg einer nachhaltigen und bedarfsgerechten Musiklehrerversorgung anzugehen, stimmt hoffnungsfroh. Gerade jetzt, in der pandemiegeprägten Krisenzeit, gilt es die Weichen für #MehrMusikInDerSchule zu stellen. Das Eingangstor schulischen Lebens sollte vor allem von den künstlerischen Schulfächern und dem Sport geprägt sein. Sie sind die Kernfächer in der Menschenbildung und Ausgangspunkt schulischen Lernens für die Vernetzung mit den Geistes- und den Naturwissenschaften. Jetzt wird es darauf ankommen, dass die Eltern, Lehrer und die Mitglieder des Deutschen Musikrates – allen voran die Landesmusikräte und die Fachverbände und Landesparlamente die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige musikalische Bildung stellen.”

Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen der Online-Fachtagung #MehrMusikInDerSchule am 09. Oktober 2020 mit Experten diskutiert. Die Resultate werden in Kürze auf der Homepage des Deutschen Musikrates veröffentlicht.