Vier Fagotte – das ist eine seltene Besetzung. Das Usedomer Musikfestival, wo nicht ganz alltägliche Kammermusik immer wieder ein Podium findet, hat im vergangenen Jahr das Fagottquartett »Vilniaus Fagotynas« eingeladen. Der Auftritt fand im Rahmen des Länderschwerpunkts »Litauen« statt.
In Benz, einem verschlafenen Dorf im Hinterland der Ostseeinsel, zeigten Vilniaus Fagotynas bei ihrem Auftritt die große Bandbreite ihres Repertoires: von klassischer bis zu zeitgenössischer Musik, von Arrangements bis zu Originalkompositionen. Den Auftakt machte eine Chaconne von Henry Purcell, welcher der dunkle, archaische Klang der Fagotte eine eigentümliche Stimmung verlieh. Intensiviert wurde dieser Eindruck dadurch, dass sich die Musiker in den Ecken des Saals verteilten. Der herbe Schönklang der Holzblasinstrumente kam auch in Arvo Pärts melancholischem, ereignisarmem Stück »Pari Intervallo« zur Geltung.