Der belgische Komponist Bert Appermont hat über 80 Werke für Blasorchester geschrieben, die auf der ganzen Welt gespielt werden. Kürzlich hat der 43-Jährige zwei Werke vorgelegt, die die Terrorattacken der jüngeren Vergangenheit thematisieren: »A Brussels Requiem« und »In Memoriam«. Wir haben uns mit Bert Appermont unterhalten.
Warum haben Sie sich entschieden, diese Werke mit dieser Thematik zu veröffentlichen?
Die Angriffe der Terroristen in Brüssel am 12. März 2016 haben sehr viele Menschen in Belgien und überall auf der Welt schockiert. Ähnlich wie die Attacken in Paris, Nizza und Berlin haben diese eine Atmosphäre der Angst und der Wut geschaffen. Ich hatte das Gefühl, irgendwas müsste hierzu noch gesagt werden.
Musik hat die Kraft, Dinge auszudrücken, die man nur schwer aussprechen kann. Musik kann auf ihre Weise die Komplexität der Emotionen erfassen, mit denen wir zu tun haben. Deshalb wollte ich diese Thematik in Werke fassen.
Eines der Werke heißt »A Brussels Requiem«. Sind hier Chor oder Stimmen eingeplant?
Nein, »A Brussels Requiem« ist eine Komposition für sinfonisches Blasorchester. Den Titel habe ich gewählt, weil das Werk ein Gedenken sein soll für die Menschen, die während der Angriffe ums Leben kamen. Außerdem hat es einen schönen, langsamen Satz, der das Leid ausdrückt, das wir alle nach dem, was passiert ist, spürten.
Nichtsdestotrotz ist es ein sehr energetisches und dynamisches Stück mit zwei schnellen Sätzen, in denen Xylofon, Trompete und Posaune spektakuläre Solos zu spielen haben. Zusätzlich ist es sehr anspruchsvoll und virtuos für das ganze Orchester.