Jetzt gerade ist für sie die heißeste Phase des Jahres vorbei: Das Weihnachtsfest stand vor der Tür und die Posaunenchöre hatten einen oft sehr prall gefüllten Adventskalender. Man konnte sie – vorausgesetzt man war gerade in einer Gegend, in der es sie gibt – vielerorts hören: Nicht nur in der Kirche bei den Advents- und Weihnachtsgottesdiensten, nein, im besonderen Maße auch in karitativen Einrichtungen wie Alten- oder Behindertenheimen, auf Waldweihnachten, Christkindelmärkten und Adventsbasaren, seltener auf Betriebsjahresendfeiern, dafür eher als mitwirkende oder veranstaltende Gruppe eines Kirchenkonzertes, oder einfach nur so auf Straßen und Plätzen beim Kurrendespiel.
Aber: Was tut ein Posaunenchor, wenn gerade nicht die Zeit des Jahres ist, in der sich auch religiösen Dingen gegenüber eher gleichgültige Bevölkerungsschichten von seiner im Großen und Ganzen geistlichen Musik ansprechen lassen? Man wird dies auch ab und zu gefragt: Was macht Ihr im Sommer? Was ist ein Posaunenchor? Aber da spielen doch nicht nur Posaunen mit! Spielt Ihr nur so religiöse Sachen? Jemand sagte sogar: »Ihr habt es schon schwerer als normale Musiker, denn Ihr Posaunenbläser müsst dermaleinst besonders wachsam sein, da Ihr vor dem Tag des Jüngsten Gerichts zwei Wochen vorher auferstehen müsst um zu üben!«