Orchestra | Von Thorsten Bednarz

nils petter molvaer – der erneuerer der jazztrompete und seine neue cd

¸??eter (wie viele andere Musiker) haben es schwer, sich gegen die Übermacht der Musikgeschichte durchzusetzen. In diesem Falle gibt es zwei klar zu unterscheidende Kategorien. Die ersten werden mit Chet Baker verglichen. Davon kann man sich wohl nur befreien, wenn man dessen leicht romantisch anklingende Ader so weit ausreizt und überzeichnet, dass man zum soften Jazzer und Liebling aller potenziellen Schwiegermütter wird. Man wird zu Talkshows eingeladen und spricht über Mode und »No Angels«.

Im zweiten Fall ist es schwieriger, denn hier wird der Querverweis zu Miles Davis und dessen innovativen Ausflügen in die bunte Welt der Musik gezogen. Oder vielleicht ist es doch nicht so schwer, sich von diesem vermeintlichen Vorbild zu lösen, wenn man es genauso macht wie er: Man lässt den eigenen Ton und die Musik für sich sprechen, geht konsequent den Weg, den die eigene Vision oder Intuition vorzeichnet. So hat Nils Petter Molvaer binnen recht kurzer Zeit die ewigen Vergleiche verstummen lassen und steht nun zu Recht als einer der Erneuerer der Jazztrompete auf der Bühne. Mit seinem neuen Album »Streamer« setzt er noch ein dickes Ausrufezeichen dahinter.

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