»No Jazz«? Eine glatte Lüge. Das funkige Quintett aus Paris macht Jazz auf innovativste Weise, indem es etwas völlig Neues kreiert. »Wir spielen keine Weltmusik«, betont Philippe Balatier alias Balat mehrmals beim Interview im Anschluss an ein fulminantes »noJazz«-Feuerwerk in Berlin. Es wäre einfach nicht das richtige Etikett. Zwar kommen viele Ideen und Einflüsse aus anderen Kulturen, aber die Betonung liegt musikalisch und thematisch immer auf Jazz. Es geht immer um den »Soul«, die Seele des Jazz.
»Wenn wir einen Namen für unsere Musik finden müssten, wäre es noch am ehesten ›Jazz-Fusion‹«, sagt Balat. »Wir versuchen nicht, ein Welt-Musik-Medley zu schaffen, wir entwickeln unseren Stil aus unseren eigenen Persönlichkeiten. Unsere Musik spiegelt also uns selbst wider.« Und unterschiedlicher könnten fünf Charaktere gar nicht sein. Balat, der Keyboarder und Sample-Mixer, kommt aus der Werbefilmbranche. Er fing mit dem Keyboard an und wurde irgendwann zu einem Mix mit dem Sampler gebeten. Ob ausgefallene Soundeffekte oder vorher eingespielte Tracks und Riffs der Bandmitglieder – alles kann zu Musik werden unter Balats Regie: »Diese Maschine ist die beste Erfindung der Welt für mich.«