Das Genom für Bildung ist entschlüsselt« Zu schön, um nicht davon zu träumen. Ein kleines Stück auf diesem Weg hat man bereits jetzt erschlossen. Man entdeckte den nicht unwesentlichen Anteil der Prägung durch Musik an dem Phänotypus der Bildung. Durch die aufsehenerregenden Forschungsergebnisse von Prof. Dr. H. G. BASTIAN, nämlich dass aktives Musizieren den IQ positiv beeinflusst, könnten alle aktiven Musizierenden in gleicher Weise davon profitieren. Für die gesamte Laienmusizierarbeit heißt das, dass allein durch die Zahl der Ausübenden besonders viele in den Genuss dieses Vorteils kommen. Von einem neuen Bildungskanon, den wir brauchen, zu reden (Kultusministerin A. Schavan in »FOCUS«) wäre ja schon so etwas, was alle davon betroffenen Menschen in unserem Lande interessieren würde. Nichts desto trotz, wenn daher zu solch akut ausgebrochenem Reformeifer neue, und wie es scheint, wirkungsvolle Zusammenhänge zur Entstehung von Bildung sich gesellen, wie das aus allerjüngster Forschung der Jahre 2000/2001 hervorgeht, dann könnte das Anregung für o.a. kulturpolitische Entscheidungsträger sein, dieses Wissen zu guter Letzt doch noch in die z. Zt. in allen Ländern neu aufgestellten Lernkataloge einzubeziehen. Diesen Zusammenhang sehr unterstützend, geben wir noch einmal dem renommierten Komponisten und Sprecher der außergewöhnlichen Initiative für »Sinfonische Blasmusik« das Wort, da seine Ansätze und Folgerungen, in dieser Abfolge neu und bisher unveröffentlicht, bedeutsam für die Kulturpolitik sein könnten.
Der Besuch einer Ausstellung oder eines Konzertes ist passiver Kunstgenuss – ein allseits ausgeübter Kunst- und Kulturkonsum! Dies wird künftig für die Kulturpolitik und ihre Akteure nicht mehr so sehr im Vordergrund stehen können, wenn sie die Zeichen der Zeit verstehen und umsetzen. Zu diesen Zeitzeichen gehört, dass im Lichte allerjüngster amerikanischer und deutscher Bildungsforschungen passiver Kunstgenuss kein Wachsen resp. Zunahme von Bildung bietet und erst recht für Erzeugung von Bildung nicht zur Verfügung steht. Nach empirischen Studien von H. G. BASTIAN etal. hat die schon bisher in der Historie geäußerte Annahme Gültigkeit und ist wissenschaftliche Wahrheit: »Musikalische Bildung ist zentraler Bestandteil allgemeiner Bildung, und musikalische Bildung wiederum findet nur statt bei aktiver Musikausübung« (H. G. BASTIAN et al.).