Ob YouTube, Google oder gutefrage.net – schnelle Hilfe gibt es viel im World Wide Web. Schnell ist gut, denn Zeit haben wir heutzutage scheinbar immer zu wenig. Allein der Suchbegriff »online trompete lernen« fördert fast 200 000 Treffer zutage. Doch ist die schnelle Hilfe auch gleich wirkliche Hilfe? Wir nehmen uns des Themas einmal an.
Bei Facebook schallt es einem entgegen: »›Nothing else matters‹ in 10 Minuten! – Gitarre lernen für Anfänger«. Klingt verlockend – auch wenn das Metallica-Lern-Video dann 12:49 Minuten dauert… Jedoch scheint Gitarre – mit Verlaub – noch verhältnismäßig einfach zu erlernen zu sein. Mit einer Handvoll Akkorden kann man schon mal den Soundtrack zum Lagerfeuerabend beisteuern. Und es gibt Gitarristen, die so die Weltkarriere ihrer Rockband angestoßen haben.
Aber wie sieht das bei den Bläsern aus? Geht es da nicht um mehr, als dem Saxofon, der Trompete oder der Flöte ein paar Begleittöne zu entlocken? Dem Leser einer Fachzeitschrift mit Sicherheit.
Atemtechniken, Fingerübungen, »Hohe Töne meistern« – thematisch findet man online so ziemlich alles, was man sucht. In geschriebener Form, in Ton und auch in (bewegtem) Bild. Es ist vor allem der audiovisuelle Bereich, der das Online-Lernen so attraktiv macht. Gerade das Vor- bzw. Nachmachen erleichtert im Instrumentalunterricht das Verständnis von Technik, Theorie und Tongebung.
Fast immer und überall verfügbar
Fakt ist, dass der technische Fortschritt im digitalen Zeitalter für das Online-Lernen überaus hilfreich ist. Ohne die Geschwindigkeit des Datenstroms ist eine halbwegs sinnvolle Nutzung des Internets in diesem Bereich schlicht undenkbar. (Hierzu sei der sehr unterhaltsame und lehrreiche Artikel »Ich habe eine Woche lang ein 56-k-Modem benutzt – und es war die Hölle!«)
Der Vorteil des Online-Lernens liegt auf der Hand: Das Internet ist (fast) immer und überall verfügbar. Der interessierte Musiker kann sich also stets, wenn ihm der Sinn danach steht, informieren. »Hurra! Wir lernen die Zirkularatmung!« – der erste Teil des Videotutorials von Jürgen Breuninger dauert gerade mal 6 Minuten und 10 Sekunden. »Flute Playing & Maximising Resonance« heißt der Auszug aus einem Meisterkurs mit dem Flötisten Emmanuel Pahud, der in 3 Minuten 49 Appetit auf mehr macht. Solche Dinge gehen auch mal eben zwischendurch. »Richtiger« Instrumentalunterricht ist das natürlich noch nicht.
Lokal ungebunden
Als Nutzer der Online-Möglichkeiten bin ich nicht an einen bestimmten Unterrichtsort gebunden. Ich kann bequem von zu Hause aus lernen. Raus in die Kälte? 45 Minuten bis zum Lehrer fahren? Muss man dann nicht mehr. Allerdings hat das nicht immer mit purer Bequemlichkeit zu tun.
Der Saxofonist Dirko Juchem (SaxMasters.de) erklärt: »Wir bedienen eher die Leute, die ohnehin nicht die Möglichkeiten hätten, die Angebote an einer Musikschule wahrzunehmen. Da ist zum Beispiel der berufstätige Erwachsene, der nicht in der Lage ist, einen regelmäßigen festen Termin an der Musikschule einzuhalten. Der lernt dann seine neue Lektion abends nach der Arbeit, oder wegen mir auch morgens oder in der Mittagspause im Büro.«
Ähnlich äußern sich Pädagogen über die Plattform PlayWithaPro.com. Die Flötistin Kathrin Christians etwa hat zurzeit eine Schülerin aus Polen, die sich über die Studienmöglichkeiten in Deutschland und die benötigten Voraussetzungen informiert. »Dass die nicht extra nach Heidelberg kommt, um eine Stunde bei mir zu nehmen, ist eigentlich logisch.«
Auch die Karlsruher Trompetendozentin Sarah Slater berichtet von einem ehemaligen Schüler, der einen Studienplatz in Sachsen bekommen hat. »Wenn dieser Schüler nun noch bestimmte Fragen oder Probleme hat, wendet er sich online an mich.« Diese Flexibilität gilt natürlich auch umgekehrt. Sarah Slater: »Ich bin freischaffend und dadurch viel unterwegs. Ich kann meine Studenten online weiterhin betreuen.«
Weltweit lernen
Online-Lernern steht im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Welt offen. Sarah Slater hatte schon Schüler von Hawaii, aus Chicago, aus Hongkong und Australien. Kathrin Christians hat derzeit eine Anfängerin aus Kanada im Unterricht. Ohne dass die über den großen Teich fliegen muss.

Und umgekehrt klingt das natürlich genauso: »Man kann Pädagogen und Musiker, die sehr weit weg wohnen, um Rat fragen und um Hilfe bitten«, erklärt Trompetendozentin Regina Heng. »Online sind Dinge möglich, die sonst nicht machbar sind.« Oder wie oft bekommt man die Gelegenheit, mit dem Solo-Flötisten der Münchner Philharmoniker Herman van Kogelenberg oder Christian Stene, dem Solo-Klarinettisten aus Bergen zu kommunizieren?
Eine Stunde beim Hornisten Radovan Vlatković? Oder beim Tubisten Roger Bobo? Ist sicherlich denkbar, oft aber mit Reisen und mehr als nur den Unterrichtskosten verbunden. Und selbst wenn ich dann einen Meisterkursplatz beim Blechblasexperten Kristian Steenstrup ergattert habe, steht mir die Online-Welt für weitere Fragen – und Antworten – im Anschluss zur Verfügung.
Möglichkeit des Speicherns
Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, dass Dinge, die online passieren, auch gespeichert werden können. Wenn »Offline«-Unterrichtsstunden vorbei sind, sind sie auch vorbei (natürlich kann man auch diese aufnehmen). Teilnehmer von Online-Kursen können sich zur Verfügung gestellte oder aufgenommene Videos immer wieder anschauen.
So läuft es bei Dirko Juchem. »Alle Lektionen sind für den Schüler zugänglich. Fragt er sich zum Beispiel: ›Wie war das noch mal mit der Atmung?‹, geht er einfach auf die Homepage und schaut sich das entsprechende Video noch einmal an.«
Die Kosten
Wenngleich im Internet vieles kostenlos zu bekommen ist – und dies offenbar leider oft sogar erwartet wird – ist vernünftiger Online-Unterricht nicht kostenlos. Und schon gar nicht umsonst. Ob dieser dann günstiger ist als »offline«, kann man nicht generell beurteilen.
Je nach Umfang und Niveau kostet Online-Unterricht mal 20 Dollar die Stunde, mal 24,95 Euro im Monat, stündlich 120 Dollar oder auch 74,95 Euro monatlich. Sparen kann man online dann Zeit und gegebenenfalls Hotel- und Fahrtkosten.
Grenzen von »online«
Einig ist man sich auch in der Sache, dass der Online-Unterricht seine Grenzen hat. »Es ist grundsätzlich immer besser, wenn ich neben einem Schüler stehe«, findet Regina Heng. »So habe ich doch eine ganz andere Wahrnehmung als über einen Bildschirm.«
Kathrin Christians stimmt zu: »Es gibt einfach Dinge, die ich ›von Mensch zu Mensch‹ erklären muss.« Wie steht der Schüler? Wie bewegt er sich? Haltung, Atmung, Grundlagen – das sind Dinge, die man via Bildschirm zwar vermitteln kann, aber »ich kann einen Schüler nie in seiner Ganzheit wahrnehmen, wie ich es tun würde, wenn er vor mir steht«, so Heng.
Und natürlich stößt auch der Schüler an Grenzen, wenn er den Lehrer nur zweidimensional erfährt. Manchmal wünsche sich der Schüler, wie Dirko Juchem weiß, »einfach jemanden, der neben ihm steht und sagt: ›Cool, hast du super gemacht.‹«
Grenzen im Online-Lernen liegen zudem trotz aller Fortschritte häufig noch immer in der Technik. Von der Übertragungsrate hängen Ton- und Bildqualität ab, außerdem von der jeweiligen Hardware. Zwar sind Mikrofone und Lautsprecher heute schon sehr gut – und trotzdem ersetzen sie nie das menschliche Ohr. Zumal bessere Qualität auch gleich wieder höhere Preise aufruft – was gerade für Schüler und Studenten wiederum eine Kostenfrage ist.
Oft kommt es auch noch zu Bild-Ton-Diskrepanzen aufgrund minimaler Zeitverzögerung. Das Arbeiten mit einem Metronom kann da schon Verwirrung stiften. Auch bei Intonationsübungen oder sehr präzisen Detailfragen kann es online schon mal Probleme geben.
Kathrin Christians bereitet Studenten auch schon mal auf ein Mozartkonzert für ein Probespiel vor, da werden Sonaten geübt, um stilistisch die Richtung aufzuzeigen. Oktavsprünge, Etüden, Tonbildung. Grundsätzlich ist alles möglich. Es kostet manchmal einfach mehr Zeit.
Und genau dies sei eine wichtige Herausforderung für einen guten Onlinekurs, weiß Dirko Juchem. »Nehmen wir zum Beispiel das Thema Atmung und Ansatz. Aufgrund meiner Zusammenarbeit mit dem Hersteller Jupiter habe ich über die Jahre hunderte von Saxofonworkshops in sämtlichen Musikhäusern in Deutschland gegeben. Dabei habe ich sehr genau mitbekommen, an welchen Stellen die Probleme normalerweise liegen, wenn bei einem Teilnehmer der Ton kiekst, überbläst, ›verbissen klingt‹, zittert oder vielleicht sogar überhaupt nicht kommt. Bei meinem Onlinekurs lasse ich diese Erfahrungen dann einfließen, indem ich zuerst ein Thema in einem Video ganz normal erkläre, also so, wie es richtig geht, und dann in einem weiteren ›Troubleshooting‹-Video sehr behutsam auf mögliche Fehler eingehe.«
Unterschiedliche Modelle: Video-Tutorials von SaxMasters.de

Grundsätzlich kann man bei den gängigen Online-Kursen zwischen zwei Modellen unterscheiden: Es gibt Video-Tutorials und es gibt Live-Videos. Wir haben uns exemplarisch zwei Anbieter aus dem großen Pool herausgesucht.
Die Seite SaxMasters.de ist überwiegend vom Video-Tutorial-Modell geprägt. Hier meldet man sich an und bekommt – ja nach gebuchtem Tarif – nach einem Gratismonat alle paar Tage eine neue Lektion zugeschickt. Dirko Juchem ist Autor der erfolgreichen Saxofonschule »Saxophon spielen – mein schönstes Hobby« (Schott) und aufgrund dieses Konzepts »war dann sehr schnell die Idee geboren, genau dies in einem Videokurs umzusetzen.
Mit dem Schott-Verlag im Boot hatten wir bei SaxMasters.de dann die Möglichkeit, einen Onlinekurs zusammenzustellen, bei dem wirklich eine Lektion sinnvoll auf der anderen aufbaut. Der Einsteigerkurs geht je nach Tempo des Schülers über etwa ein bis zwei Jahre und jede Lektion baut didaktisch auf der vorhergehenden auf – ganz wie in meinem Saxofonbuch.«
Auch an die Möglichkeit, dass der eine Schüler schneller lernt als der andere, hat man bei SaxMasters.de gedacht. »Wir haben unterschiedliche Level eingeführt. Im Silber-Level erhält der Saxofonschüler seine neue Lektion in der Regel nach zehn bis 14 Tagen, im schnelleren Gold-Level schon nach sechs bis neun Tagen.«
Zwischen den Lektionen werden kostenlose Bonus-Videos versendet, in denen zusätzliche Songs, Übungen oder weiterführende Erklärungen angeboten werden. »Ein ›fleißiger‹ Schüler hat dadurch zusätzliches Material, das er üben kann, ein anderer lässt diese Bonusvideos einfach weg und wartet bis zu seiner nächsten regulären Lektion«, erklärt Juchem.
Selbst auf die Interaktivität, die einen Offline-Unterricht auszeichnet, muss man hier nicht verzichten. »Im ›Platin-Level‹ bieten wir unseren Teilnehmern die Möglichkeit, uns per Mail Fragen zu stellen oder kleine Videos von sich zu schicken. Mit dem Handy ist ja inzwischen jeder in der Lage, schnell mal ein Video zu drehen. Da stellen die Schüler dann Fragen zu einem Thema, in dem sie unsicher sind, oder spielen einfach mit ihrem Sax eine Übung oder einen Song vor.
Wir schauen uns dieses Video an und geben Feedback und Tipps zur Verbesserung. Manchmal hauen mich diese Videos aber auch einfach um. Erst vor wenigen Tagen hat mir eine erwachsene Teilnehmerin ein Video geschickt, in dem sie ›Oh When The Saints‹ in einer Rock-’n’-Roll-Version zu einem Playback spielt. Dann kann ich auch nur sagen: ›Cool, hast du super gemacht.‹«
Direkte Reaktionen bei PlayWithaPro.com
Unmittelbare und direkte Reaktionen kann der Online-Lernende über die Plattform PlayWithaPro.com erwarten. Denn hier tritt man in »audiovisuellen Live-Kontakt«. Und das Procedere ist tatsächlich denkbar einfach (nur Englisch sollte man hier halbwegs verstehen). In nur vier Schritten werden dem – beispielsweise – Trompetenanfänger, nachdem er noch seine Wunschtage und -uhrzeiten angegeben hat, ein Dutzend potenzielle Lehrer angezeigt.
Auch über das Honorar und die Unterrichtssprache lässt sich die Suche konkretisieren. Bezahlt wird immer am Ende einer Stunde via Kreditkarte. Wenn Zeit und Lehrer ausgewählt und gebucht sind, erhält man 24 Stunden und noch einmal eine Stunde vor Stundenbeginn einen Reminder. In diesen Erinnerungs-E-Mails wird wiederholt auf die technischen Voraussetzungen hingewiesen – dass man hinterher nicht sagen kann, man hätte das nicht gewusst…

So werden iPhones und iPads (noch) nicht unterstützt. Android-Smartphones funktionieren zwar, empfohlen werden aber Laptops oder Computer. Außerdem soll man den Browser Google Chrome verwenden und Webcam, Mikrofone and Lautsprecher überprüfen (dies erledigt sogar die Webseite für den User). Eine funktionierende, stabile Datenübertragung ist logischerweise Voraussetzung.
Pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit klickt man auf den Button »Join lesson now«, und prompt ist man mit dem Lehrer verbunden. Hier kann man dann noch wählen, wie der Bildschirm aufgeteilt werden soll (Hoch-, Querformat oder »Picture in Picture«) und kann sofort loslegen.
Bei etwaigen technischen Problemen kann man jederzeit auf »rejoin« klicken. Und nach der vereinbarten Unterrichtsdauer fällt nicht etwa die Münze durch und der Bildschirm wird schwarz. Wann der Unterricht beendet wird, entscheidet der Lehrer – oder der Schüler.
Ein besonderer Clou bei der Sache ist: Wenige Sekunden nach Ende der Stunde bekommt man per E-Mail einen Link, über den man sich den Unterricht noch einmal bzw. so oft man eben will, anschauen kann. Einwenden kann man an dieser Stelle nun, dass dies alles ja auch via Skype funktioniere. Was die Unterrichtsstunde an sich angeht, stimmt das vermutlich sogar. Doch den Rundum-Service, der tatsächlich auch für technisch nicht sonderlich versierte Nutzer kinderleicht ist, bekommt man nicht.
Coaching funktioniert gut
Online-Lernen bezieht sich allerdings nicht nur auf den Instrumentalunterricht. Wenn man etwa bei Regina Heng eine Stunde bucht, kann man auch Arbeitsmethoden und praktische Hilfen für den Blechbläserunterricht bekommen. Diese Art Coaching ist mit Instrumentalunterricht nicht zu vergleichen, funktioniert aber laut Regina Heng »sehr gut online«.
Via Skype bietet die Frankfurterin Blechblaslehrern schon länger Hilfe und Unterstützung an. »Es gibt zwar keine Patentlösungen, aber durch meine über 25 Jahre Berufserfahrung kann ich mich in die Kollegen reinfühlen. Ich gebe ihnen Lösungsmöglichkeiten an die Hand. Ich kenne Antworten auf Fragen wie ›Was ist los?‹ und ›Was hilft?‹« Und im direkten Gespräch – auch via Video – funktioniere dies immer noch besser als per E-Mail.
»Die Ausbildung der Blechbläserpädagogen ist mir wirklich ein Herzensanliegen«, erzählt Regina Heng. »Das Fundament muss rechtzeitig gelegt werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Ausbildung gut läuft.«
Regina Heng ist hier online und offline unterwegs. Als »perfekt« sieht sie es an, wenn das eine das andere befruchtet. »Wenn jemand meine Seminare ›offline‹ besucht, kann er mich ja bei zusätzlich auftauchenden Fragen ›online‹ kontaktieren.« Ihrer Ansicht nach sollten online und offline heutzutage gemeinsam funktionieren.
Fazit: Ersetzt online offline?
Technischer Fortschritt auf der einen Seite, weniger Zeit auf der anderen – wo liegt die Zukunft des Online-Unterrichts und welche Rolle spielt dann der persönliche Kontakt zwischen Lehrer und Schüler? Wenn in der Arbeitswelt immer mehr Roboter die Jobs übernehmen – gilt das auch für den Instrumentalunterricht?
PlayWithaPro.com hat derzeit 236 Lehrer aller Kategorien, davon 51 Deutsch sprechende. Wie viele Schüler das Angebot nutzen, darüber schweigt Adam Simonsen, der Gründer des in Dänemark ansässigen Unternehmens.
Dirko Juchem meint: »Seit ich Onlinekurse anbiete, führe ich sehr oft Diskussionen mit Instrumentallehrern aus Musikschulen. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass da Ängste vorhanden sind, eine Online-Schule würde den Musikschulen vor Ort die Schüler wegnehmen.« Der Saxofonist ist nicht dieser Meinung, sondern der festen Überzeugung, dass »wir vielmehr ein zusätzliches Angebot und damit einen ganz neuen Markt schaffen«.

Kathrin Christians und Regina Heng sehen Online-Unterricht ebenfalls nicht als Ersatz für den persönlichen Schüler-Lehrer-Kontakt, sondern eher als Ergänzung. »Wenn jemand einen Impuls braucht, ist das über das Internet sehr gut machbar«, findet Regina Heng.
Der Grundlagenunterricht werde vermutlich auch in Zukunft überwiegend offline ablaufen. Es ist auch schwer vorstellbar, dass es dereinst nur noch Online-Unterricht geben könnte. »Ich gebe natürlich immer noch überwiegend ›offline‹-Unterricht«, erklärt Kathrin Christians und stellt die Frage: »Will man da überhaupt die Parität erreichen?«
Natürlich ist das Online-Angebot eine sehr schöne, auch sinnvolle Bereicherung für das Musizieren. Komplett ersetzen wird es das Miteinander nie. Denn das ist doch letztlich das, worum es in der Musik geht. Das wird sich auch mit der nächsten digitalen Revolution nicht ändern.