Er galt einst als das »Enfant terrible« der jungen österreichischen Komponistengarde, hat er doch einfach Elemente aus Jazz und Rock in die sinfonische Blasmusik hineingemixt – Otto M. Schwarz. Das gefiel zwar den Musikern und dem Publikum, erzürnte aber die Traditionalisten, die in den höchsten Blasmusik-Gremien saßen. Doch diesen Widerstand hat der Österreicher in Kauf genommen – und sich durchgesetzt.
So dramatisch sieht der 36-Jährige die ganze Sache allerdings heute – im Abstand – nicht mehr: »Das ist Schnee von gestern. Die Animositäten haben sich gewandelt.« Ob das jetzt daran liegt, dass die Riege der Traditionalisten schmaler geworden ist, oder ob die Traditionalisten ihren Horizont erweitert haben, »das kann ich nicht – das will ich auch nicht beurteilen«. Durch den Gegenwind im eigenen Land entstand ein gewisser Gegendruck. Er spricht es zwar nicht aus, doch in der Stimme klingt schon ein wenig Stolz mit, es allen gezeigt zu haben. Fakt ist, dass Otto M. Schwarz beliebt ist. Und – das kann er nicht verhehlen – das genießt er.