Brass | Von Franz X.a. Zipperer

pascal ohsé alias soel – die trompete, die stille und das urbane

Täglich schneien CDs herein. Täglich hörst du Neuerscheinungen an. Und dann springt dir eine ins Ohr: Pascal Ohsé alias Soel. Ein junger Farbiger aus Paris, laut Begleitschreiben und Foto, der Trompete spielt und demnächst eine CD veröffentlicht. Die erstaunlich klingt. Ein Interview gibt’s obendrauf. Business as usual, außer vielleicht, dass der abgehakte Sommer zurückgekehrt ist und das Aufnahmegerät sich hartnäckig weigert seinen Dienst zu tun. Block und Stift müssen’s richten.

Dem Waschzettel der Plattenfirma nach muss Soel ein wahrer Wunderknabe sein: Mit elf Jahren begann er sein Trompetenstudium am Pariser Konservatorium, setzte später seine Studien an einer Musikakademie fort, die er nicht nur mit Bestnoten, sondern auch noch mit einer zusätzlichen Auszeichnung verließ. Beste Startvoraussetzungen also für eine brillante klassische Karriere also. Der kam allerdings Pascal Ohsés Erkenntnis in die Quere, dass Improvisation und beinharte Interpretation in der Klassik eigentlich nur den Dirigenten vorbehalten sind.

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