Er strahlt eine gewisse Ruhe aus, als er die Lobby des Kölner Hotels betritt. Peter Eötvös, 1944 in Székelyudvarhely (Transsilvanien) geboren, umgibt eine besondere Aura. Der 60-Jährige ist keineswegs introvertiert, ist offenbar kein Eigenbrötler – und außerdem hat er Humor. Er sei ja leider zu alt, um jetzt noch ein Blasinstrument zu lernen. Alt? Wieder so ein Indiz vornehmer Zurückhaltung. Eher hat er so viel zu tun, dass die Zeit schlichtweg nicht reicht. Die Flöte hat er als Kind gelernt und »ich sage mir immer: irgendwann lerne ich einmal Horn.« Ein Sousafon hat er zwar zu Hause, aber »ich puste da rein und da kommt irgendwas raus – ich glaube nicht, dass das so klingen soll.«
Gefreut hat er sich, scherzt Peter Eötvös, vor allem darüber, dass er den Preis noch lebend empfangen durfte, den »Cannes Classical Award« als »Best Living Composer«. Dieser MIDEM-Preis war nicht der erste Preis, den der Komponist erhielt, und es wird sicherlich auch nicht der letzte gewesen sein. Denn Peter Eötvös ist genauso viel beschäftigt wie gefeiert.