Über Pianisten gibt es landläufig und wahrscheinlich gerade auch in Bläserkreisen viele Vorurteile: sie seien Eigenbrödler, spielten am liebsten allein Konzerte, das Äußerste der Gefühle seien Projekte mit zwei, drei Streichern oder einem Sänger. Aber Blasorchester? Das kommt nicht in die Tüte . . . Alles Vorurteile. Wer das Gegenteil beweist? Der Pianist Antonio Piricone. Piricone gehört zu den vielseitigsten Pianisten der Gegenwart – er spielt alte Musik ebenso gekonnt und stilvoll wie moderne, er spielt Tasteninstrumente vom Cembalo bis zum Flügel, er tritt auf als Solist, Kammermusiker . . . und eben auch mit Blasorchester. Mit clarino.print-Redakteurin Anneliese Schürer sprach der in den Niederlanden lebende Italiener über seine Erfahrungen mit dem Medium Blasorchester und seine Freude daran.