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Professor Ernst Oestreicher geht in Ruhestand

Oestreicher
Foto: Andrea Rückert

Zum Ende des Schuljahres 2020/2021 verabschiedete sich der langjährige Schulleiter der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen, Prof. Ernst Oestreicher offiziell von seinen früheren Kollegen und den diesjährigen Absolventen, nachdem er zum Schulhalbjahr Mitte Februar seine aktive Tätigkeit an dieser Institution beendete hatte. Bereits im März 2020 hatte er zum Abschiedskonzert eingeladen, und zum Ende des selben Schuljahres sollte das Ausscheiden aus dem Schuldienst folgen. Doch ein völlig überraschender Rückzug des designierten Nachfolgers bewog ihn, den Ruhestand noch um ein halbes Schuljahr aufzuschieben – Glück im Unglück für die Schule. Denn so konnte er das neue Auswahlverfahren moderieren und sein Amt nicht nur geordnet übergeben, sondern dem neuen Schulleiter Elmar Sebastian Koch noch einige Wochen beratend zur Seite stehen.

Diese Entscheidung steht beispielhaft für Oestreichers Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein für seine Schule. Er war es, der diese wie kein anderer prägte, der nicht nur die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen zu einer weit über die Region hinaus be- und geachteten Adresse machte, sondern auch wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung dieses Schultyps insgesamt gab.

Seine fachliche Kompetenz, seine Überzeugungsarbeit in den Verbänden und die guten Kontakte in die Politik sorgten maßgeblich dafür, dass die anfängliche Skepsis, die den Berufsfachschulen in ihren Anfangsjahren entgegenschlug, allmählich abgebaut werden konnte. Heute gelten sie als unverzichtbare Säule der beruflichen Musikausbildung in Bayern, ihre Anziehungskraft reicht ins ganze Bundesgebiet und sogar darüber hinaus.

Seine fachliche Autorität war und bleibt weithin anerkannt

Geliebt, geschätzt und auch geachtet war Ernst Oestreicher nicht nur in Bad Königshofen, denn seine fachliche Autorität war und bleibt weithin anerkannt. Diese stellte er vielerorts unter Beweis, vor allem als Bundesdirigent beim Nordbayerischen Musikbund, wo er mit dem von ihm 1988 gegründeten Jugendblasorchester zahlreiche Preise gewinnen konnte, sowie ab 2012 als Initiator und Leiter des Masterstudiengangs Blasorchesterleitung an der Hochschule für Musik Würzburg.

Dafür erfuhr er eine besondere Würdigung, als er 2017 vom Freistaat Bayern zum Honorarprofessor bestellt wurde, kurz vor der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 2018. Diese Ehrung galt vorrangig seinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement in Verbänden und Gremien, etwa im Präsidium des Bayerischen Musikrates, im Projektbeirat Deutscher Orchesterwettbewerb und im Vorstand der Bayerischen Musikakademie Hammelburg sowie im Amt des Vizepräsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände. Diese Ehrenämter übt Prof. Oestreicher weiterhin auch im “Ruhestand” aus, ebenso wie die Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Würzburg.

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