Orchestra | Von Klaus Härtel

quo vadis militärmusik? – der militärmusikdienst der bundeswehr feiert den 50.

Die Fußballweltmeisterschaft 2006 ist zwar bereits Geschichte, doch Oberst Dr. Michael Schramm, Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr, kann sich immer noch ein wenig aufregen. Nicht über den Sport, versteht sich, auch nicht über die fahnenschwingende Begeisterung der deutschen Fans, sondern darüber, dass die Nationalhymnen vom Band kamen und nicht von »seinen« Musikkorps. »Die Militärmusik der Bundeswehr nimmt eine nicht unerhebliche Aufgabe und Rolle eines kulturellen Botschafters wahr«, führt Schramm aus. Die Argumente der FIFA seien doch recht fadenscheinig und nicht nachvollziehbar gewesen. Und nicht zuletzt seien live gespielte Hymnen doch etwas völlig anderes als die Konserven, die zwischen Hamburg und München ertönten. Genug zu tun gibt es für den Militärmusikdienst der Bundeswehr indes trotzdem – trotz der FIFA-Ignoranz.

Der Militärmusikdienst der Bundeswehr feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Als Geburtsstunde gilt der 5. Januar 1956, als das Musikkorps aus Andernach anlässlich des 80. Geburtstags von Bundeskanzler Konrad Adenauer musizierte. Und der »Alte« war ein wichtiger Fürsprecher der Militärmusik in der noch jungen Bundesrepublik. »Dat is’n janz wichtiget Kapitel, die Leute hören dat nämlich furchtbar jern«, kölschte der Kanzler damals. Und auch ein halbes Jahrhundert später haben die verschiedenen Klangkörper der Bundeswehr nichts an ihrer Anziehungskraft verloren. »Die Leute« hören das immer noch ganz besonders gern – zumal Militärmusik alles andere ist als bloße Marschmusik. Sicherlich spielen die Korps auch die, doch vor allem »die konzertante Musik war, ist und bleibt ein wichtiges Attribut«, führt Schramm aus.

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