Das Reinhold Friedrich Brass Quintett hat mit seiner Debüt-CD »UNITY« ein beeindruckendes Zeugnis europäischer Musikkultur und Zusammenarbeit vorgelegt und sendet die Botschaft des europäischen Gedankens in die Welt.
Bestehend aus fünf der weltweit besten Blechbläser, verkörpert das Reinhold Friedrich Brass Quintett nicht nur höchste musikalische Exzellenz, sondern auch den europäischen Gedanken: Der Trompeter Reinhold Friedrich, als Ausnahmesolist und Namensgeber des Ensembles, hat für dieses Projekt renommierte Musiker aus verschiedenen Ländern Europas versammelt: Der aus Belgien stammende Trompetensolist Jeroen Berwaerts ist in allen Stilrichtungen von Barock über zeitgenössische Musik zu Hause. Er war Solo-Trompeter des NDR-Sinfonieorchesters (heute Elbphilharmonieorchester) und ist neben seinen solistischen Verpflichtungen seit 2008 zudem als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover erfolgreich. Erst im Juni 2024 machte er mit der Einspielung des für ihn komponierten Trompetenkonzerts »Im Nebel« von Toshio Hosokawa beim Label Naxos auf sich aufmerksam.
Der dänische Hornist Lasse Mauritzen, von der dänischen Königin Margarethe II. zum Ritter des Dannebrog-Ordens geschlagen und der zunächst zweiter Solohornist im Royal Danish Orchestras war, ist mittlerweile Solo-Hornist des Dänischen Rundfunks Kopenhagen (DRSO) und lehrt zudem erfolgreich an der Königlichen Dänischen Musikakademie in Kopenhagen.
Der im britischen York geborene Posaunist Ian Bousfield war unter anderem Solo-Posaunist des London Symphony Orchestras und der Wiener Philharmoniker. Er ist Autor des Buchs »Unlocking the Trombone Code«, Podcaster und komplettiert sein musikalisches Schaffen als Professor, dessen ehemalige Studierende heute zur posaunistischen Elite Europas gehören.
Das klangliche Fundament bildet der norwegische Tubist Thomas Røisland, zunächst Solotubist im Norwegischen Radio Orchester, seit zehn Jahren in gleicher Position im Danish National Symphony Orchestra tätig und gefragter Musiker europäischer Top-Orchester wie dem Lucerne Festival Orchester, bei den Berliner Philharmonikern und dem Mahler Chamber Orchestra.
Reichtum der europäischen Kultur
Auf »UNITY« spiegelt sich die musikalische Vielfalt und der Reichtum der europäischen Kultur zudem auch musikalisch wider: Klassiker der europäischen Musikgeschichte treffen auf moderne Kompositionen und so innovative wie pfiffige Arrangements. Aus der Welt des Barock von Jean-Philippe Rameau, Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi über den Romantiker Viktor Ewald bis hin zu extrem hörenswerten Werken des 21. von Witold Lutosławski und Malcolm Arnold zeigt das Reinhold Friedrich Brass Quintett auf dieser CD eine beeindruckende Bandbreite und kammermusikalisches Spiel auf Weltklasseniveau. Wie in einer guten Demokratie oder beim viel gerühmten, aber leider nicht immer gelebten europäischen Gedanken spürt man beim Hören dieser Werke, dass es den Musikern darum geht, eine Einheit im Spiel zu demonstrieren und ihr Können einzig und allein in den Dienst der Musik selbst zu stellen. Diese Synergie und die gegenseitige Wertschätzung sind in jedem Track spürbar und verleihen der Musik eine besondere Magie.
Vor lauter kompositorisch-musikalischen Hochkarätern fällt es nicht leicht, einen Höhepunkt unter den eingespielten Werken auszumachen. Doch das Arrangement der gut elfminütigen Triosonate »La Folia« mit seinen vielen innig-intensiven Momenten des italienischen Barockkomponisten Antonio Vivaldi ist nicht nur Kammermusikspiel von allerhöchster Qualität, sondern auch interpretatorisch extrem berührend!
Reinhold Friedrich Brass Quintett
Zusätzlich zur musikalischen Darbietung bietet das Reinhold Friedrich Brass Quintett eine besondere Möglichkeit, seine Musiker näher kennenzulernen: Über das Booklet verlinkt sind auf YouTube kurze und teils sehr persönliche Video-Interviews mit Jeroen Baerwarts, Lasse Mauritzen, Ian Bousfield und Thomas Røisland verfügbar, in denen die Musiker über »UNITY« und das Zusammenwachsen als Quintett sprechen. Zwar ist bisher noch kein Video-Interview des Weltklasse-Solisten selbst darunter, aber möglicherweise ist er für BRAWOO wieder einmal zu einem Künstlerinterview bereit oder spricht über seine Übetipps, wie wir es bereits in Ausgabe 9/2022 von BRAWOO hatten! Es wäre uns eine Ehre!
Der Tonträger »UNITY« schließt mit dem Beatles-Medley »A Lullaby for Boris Brexit«, in welchem geschickt arrangierte Hits der »Fab 4« musikalisch mit einem Augenzwinkern und gleichzeitig mit einem weinenden Auge als Schlaflied vereint. Dieses Medley erklingt in Anspielung auf Boris Johnson, welcher als Hardliner dem Brexit, dem Verlassen des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zum 1. Februar 2020, eine tragende Rolle gespielt hat.