Was für Holzbläser ganz einfach zum Spielen dazugehört, ist für Blechbläser immer noch eine Sache, die mit großer Überwindung behaftet ist. Deswegen machen sie »es« nur, wenn es wirklich notwendig ist. Nun gibt es mit dem »Hydro-Jet« ein Hilfsmittel, das die Reinigung von Blechblasinstrumenten erheblich vereinfacht.
Kampf dem Dreck!
Am Ende der Probe sind die Blechbläser schon längst beim zweiten Getränk, wenn die Holzbläser so langsam anfangen, ihre Köfferchen zuzuklappen. Während die Kollegen schon die Probe verbal nachbereiten, haben Flötisten, Oboisten, Saxofonisten, Klarinettisten und Fagottisten noch gut zu tun:
Die Instrumente werden innen und außen geputzt, die Feuchtigkeit mit speziellen Durchziehwischern aus dem Instrument gewischt, damit die Polster länger leben und sich kein Schmutz im Inneren des Instruments ablagern kann. Für hölzerne Blasinstrumente ist das Entfernen des Kondenswassers sogar überlebenswichtig. Schließlich wird sonst das Holz angegriffen.
Auch für Blechbläser zu empfehlen
Was für die Holzbläser essenziell wichtig ist, wäre auch für Blechbläser zu empfehlen. So soll das Instrument nach Möglichkeit im offenen Koffer gelagert werden, damit es austrocknen kann. Auch eine regelmäßige Reinigung mit einem Durchziehwischer wäre anzuraten, um Verschmutzungen gar nicht erst zum Problem werden zu lassen.
Nur: Wer macht das? Niemand! Darum wird häufig erst kurz vor einem wichtigen Auftritt das Mundstück oder -rohr inspiziert, und meist hört man dann: »Hoppla. Muss ich wohl noch mal saubermachen vor dem Konzert…« Man muss es verstehen – so eine Reinigung dauert seine Zeit, darum verschiebt man sie bis zum letztmöglichen Zeitpunkt.
Der »Hydro-Jet«
Die Firma J. Meinlschmidt, bislang eher für ihre feinen Ventilmaschinen bekannt, hat nun ein Hilfsmittel für die Reinigung von Blechblasinstrumenten präsentiert, das neben einer Mundstückbürste zur Grundausstattung jedes Blechbläsers gehören sollte.
Der »Hydro-Jet« ist ein sehr flexibler Schlauch, der mit seinem Gewindekopf an jeden handelsüblichen Brauseschlauch mit ¹/₂-Zoll-Gewinde angeschlossen werden kann. Am Ende des Schlauchs sitzt eine Kappe, in die kleine Löcher gebohrt sind, aus der das Wasser wie aus einem Hochdruckreiniger herausschießt.
Handhabung
Ist der »Hydro-Jet« mit dem Brauseschlauch verbunden, kann das Ende ins Mundrohr eingeführt und dann das Wasser aufgedreht werden. Die Reinigungswirkung ist phänomenal, selbst alte und festsitzende Verschmutzungen können so gelöst werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein Instrument zuvor natürlich auch noch »einweichen«.
Mit dem »Hydro-Jet« kommt man einmal »gerade« durchs Instrument, kann aber auch verschiedene Abbiegungen durchspülen. Dass nicht jede Kurve (wie beispielsweise Ventilzüge mit engen Radien) genommen werden kann, versteht sich von selbst.
Aber wenn man so einen Zug erst von der einen Seite, dann von der anderen Seite her reinigt, sollte auch der Bogen sauber sein. Dafür reicht der Wasserdruck aus dem Düsenkopf allemal. Wichtig ist, das Instrument nach der Reinigung gut trocknen zu lassen, alle Züge gut zu fetten und die Ventile zu ölen.
Ausführungen
Der »Hydro-Jet« ist in zwei Größen erhältlich: Die Größe »S1« ist für Trompeten und Hörner geeignet, während die Größe »M1« für die größeren Blechblasinstrumente gedacht ist.
Vorsicht!
Mit dem »Hydro-Jet« ist die Innenreinigung von Blechblasinstrumenten eine feine Sache. Nur einen Sicherheitshinweis sollte man dringend beachten: Der Schlauch muss vor dem Aufdrehen des Wassers ins Instrument eingeführt werden oder das Düsenende sollte zumindest in Richtung Badewanne oder Duschtasse gehalten werden.
Und der Schlauch sollte während der Reinigung nicht losgelassen werden oder sonstwie außer Kontrolle geraten, denn die Rückstoßwirkung ist ebenso phänomenal wie die Reinigungswirkung. Außer natürlich, das Bad und der Spieler selbst benötigen ebenfalls eine Hochdruckreinigung…
Den »Hydro-Jet« gibt es übrigens auch bei uns im Blasmusik-Shop zu kaufen.