Für die Klangfarbe und Spielbarkeit des Bläsertons spielt die Resonanz des Instruments die entscheidende Rolle. Im Idealfall sollten die Eigenschwingungen der Röhre einer harmonischen Teiltonreihe entsprechen. Weichen sie zu stark davon ab, kann dies zu schlechter Tonqualität oder Spielschwierigkeiten führen.
Bei einer Geige wird der Ton mittels Saiten erzeugt. Damit der Ton laut und voll klingt, sind die Saiten auf einem Klangbrett und einem Geigenkörper montiert, die die Schwingungen aufnehmen und verstärken. Die Geige wirkt damit als Resonator der Saitenschwingung: Sie unterstützt und färbt den Klang, verändert aber nicht die Höhe des Tons. Deshalb können Violinen, Celli, Bässe usw. auch in Achtel-, Viertel-, Halb- oder Dreiviertelgröße gebaut werden, ohne dass sich damit der Tonumfang des Instruments verschiebt. Damit die Geige aber auf allen Tonhöhen möglichst kräftig klingt, muss der Resonator auf alle diese Frequenzen auch ansprechen. Das heißt: Die Anregungsfrequenz des Saitentons muss eine entsprechende Eigenfrequenz im »System« des Geigenkörpers finden. Physikalische Experimente zeigen, dass je nach Tonhöhe jeweils andere Teile der Violindecke resonieren. Der Geigenbau ist daher eine äußerst komplexe, über Jahrhunderte gewachsene Kunstfertigkeit.
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Ohrwurm – Hören und gehört werden":
- Akustik – Damit nicht alles Schall und Rauch bleibt (von Stefan Fritzen)
- Das Instrument als Resonator – Physikalische Aspekte des Blasens (von Hans-Jürgen Schaal)
- Gehörgefährdend – Prof. Bernhard Richter im Gespräch (von Klaus Härtel)
- Das missbrauchte Ohr – Eine Initiative gegen die Zwangsbeschallung (von Klaus Härtel)
- Zum Schutz des Gehörs
- (Fast)Alleskönner – Mehrspurrecorder im Vergleich (Dieter Klingl)