»Das missbrauchte Ohr« ist ein Projekt, das vom oberösterreichischen Landesmusikschulwerk gemeinsam mit dem Verein »Von Ohr zu Ohr« ins Leben gerufen wurde. Das Landesmusikschulwerk hat sich damit zur Aufgabe gemacht, auf die immer gravierender werdenden Hörschäden durch unsere lauter werdende Umwelt aufmerksam zu machen. Zwei der Initiatoren, Karin Eidenberger, Direktorin der Landesmusikschule Vöcklabruck, und Walter Krenn, Direktor der Landesmusikschule Braunau, standen Klaus Härtel Rede und Antwort.
Clarino: Wie kam es zu Ihrer Initiative? Gab es ein »einschneidendes Erlebnis«?
Walter Krenn: Die größte Behindertengruppe in unserer Gesellschaft sind die Schwerhörigen. Etwa 18 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Praktisch jeder von uns kennt Menschen mit Hörbeeinträchtigungen in seinem Umfeld. Die Hörbeeinträchtigten sind aber eine Personengruppe, die zu ihrer Beeinträchtigung oft nicht steht. Hörbeeinträchtigung ist in unserer Gesellschaft noch immer weitgehend tabuisiert. Werbeplakate in Hörgerätegeschäften zeigen zum Beispiel keine Hörgeräte im oder hinter dem Ohr bei den abgebildeten Personen. Man sieht nur lachende Gesichter, die offensichtlich mit unsichtbaren Hörgeräten wieder gut hören.
Infos: www.landesmusikschulen.at
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Ohrwurm – Hören und gehört werden":
- Akustik – Damit nicht alles Schall und Rauch bleibt (von Stefan Fritzen)
- Das Instrument als Resonator – Physikalische Aspekte des Blasens (von Hans-Jürgen Schaal)
- Gehörgefährdend – Prof. Bernhard Richter im Gespräch (von Klaus Härtel)
- Das missbrauchte Ohr – Eine Initiative gegen die Zwangsbeschallung (von Klaus Härtel)
- Zum Schutz des Gehörs
- (Fast)Alleskönner – Mehrspurrecorder im Vergleich (Dieter Klingl)