»Baukräne, Zementmischer und Presslufthämmer spielen in Doha eine Symphonie des Fortschritts. Die Hauptstadt des Kleinstaates Katar am persischen Golf dröhnt, fasziniert, vibriert« – so beschreibt der Journalist Andreas Sträter seine Eindrücke vom Zentrum der staubtrockenen Halbinsel, die wie ein Daumen in den persischen Golf ragt.
Und Katar macht seit geraumer Zeit nicht nur in Sachen Fußball von sich reden. Gerade einmal halb so groß wie Hessen, entwickelt es sich rasant zur wirtschaftlichen und politischen Regionalmacht im Nahen Osten und vergisst wohl auch nicht die musikalische Hochkultur.
Vor Ort fest installiert ist das »Qatar Philharmonic Orchestra«. Rund 60 Streicher, 15 Holzbläser, 15 Blechbläser, fünf Schlagwerker und eine Harfe – ein durch und durch international besetztes Sinfonieorchester – mitten im arabischen Kulturkreis. Europäische Musik, arabische Musik, Weltmusik zwischen Hitzestau und Klimaanlage. Mit von der Partie der ungarische Posaunist György Gyivicsán.
György Gyivicsán, geboren am 13. November 1977 in Tótkomlós/ Ungarn. Seine musikalische Ausbildung begann an der Musikschule Tótkomlós. Sie wurde fortgesetzt am Konservatorium in Szeged und führte ihn schließlich an die Musikhochschulen von Freiburg und Bern. Branimir Slokar wurde 1999 beim internationalen Wettbewerb in Guebwiller auf ihn aufmerksam und sein größter Förderer. Von 2002 bis 2004 arbeitete György Gyivicsán im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, im Jahr 2003 gewann er den internationalen Wettbewerb für Posaune in Porcia (Italien), seit 2004 ist György Gyivicsán Mitglied des Slokar Posaunenquartetts, seit 2005 unterrichtet er an der Universität in Szeged und trägt seit 2013 den Doktordegree der Musikademie Budapest. Grundsätzlich lebt er in Tótkomlós, das ist seine Heimat.
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas „Servus und Goodbye – Musiker im Ausland“:
- Musiker im Ausland – Kulturströme um die Welt? (von Stefan Fritzen)
- Fürs Leben lernen – Das Studium im Ausland (von Klaus Härtel)
- Ein Kolumbianer in Mannheim – Harold Bedoya Agudelo über eine besondere Reise (von Cornelia Härtl)
- Immer (noch) unterwegs – Emmanuel Pahud über sein internationales Leben (von Klaus Härtel)
- Ein Ungar in der Wüste der unbegrenzten Möglichkeiten (von Renold Quade)
- „Ich will wissen, wie die Menschen leben“ – Josepha Hanner im Interview (von Klaus Härtel)