Der demografische Wandel macht auch vor der deutschen Musiklandschaft nicht halt. Trotzdem ist Musizieren im Alter ein Thema, das erst in den vergangenen Jahren so richtig Beachtung gefunden hat. Senioren sind heute mit dem Eintritt ins Rentenalter geistig und körperlich noch fit. So mancher findet vielleicht sogar erst dann die Zeit, sich intensiv mit einem Instrument zu beschäftigen. Abgesehen von dieser noch eher exotischen Gruppe der Neueinsteiger im SeniorenAlter besteht aber eine weitaus grössere Gruppe von gealterten Musikern, die mit der Rente nicht automatisch in den musikalischen Ruhestand übergehen wollen. und warum auch?
Empirische Untersuchungen haben ergeben, dass aktives Musizieren auf den Prozess des Alterns positive Auswirkungen hat: Es fördert die Gesundheit und beugt altersbedingten Erkrankungen vor. Die Muskulatur wird mobilisiert, die Empfindsamkeit des Tastsinns von Händen, Lippen und Zunge wird trainiert, das Gehirn wird stimuliert und Balance wird gefordert.
So lange physische und psychische Kräfte es erlauben, gibt das aktive Musizieren vielen Senioren Kraft und eine Quelle der Lebensfreude und eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Gemeinsames Musizieren bringt außerdem soziale Kontakte mit sich – ein Punkt, der hinsichtlich der drohenden Vereinsamung alter Menschen nicht zu vernachlässigen ist; schließlich gilt diese neben Demenz als eines der größten Probleme im Alter.
Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas "Unruhestand – Musik im Alter":
- Unruhestand – Alter schützt vor Musik nicht (von Stefan Fritzen)
- Musik kennt kein Alter – Arbeitsfelder der Musikgeragogik (von Prof. Dr. Hans Hermann Wickel)
- Fit bleiben mit Musik – Seniorenorchester & Neueinsteiger im Alter (von Cornelia Härtl)
- Auf die Zähne beißen – Prof. Dr. Götz Methfessel im Gespräch (von Klaus Härtel)
- Hugo Strasser – Musik ist meine Medizin! (von Klaus Härtel)