Zirkularatmung, oder auch Permanentatmung, ist der neueste Schrei. Wobei – schreien kann man trotz Zirkularatmung nicht permanent, auch wenn einem während der Übephase manchmal danach wäre. Und so ganz neu ist die Zirkularatmung auch nicht, bedenkt man, dass auch die australischen Aborigines sich dieser Technik vermutlich seit Urzeiten bedienen. Zirkularatmung zu erlernen ist jedenfalls kein Hexenwerk, auch wenn man höllisch Eindruck schinden kann, wenn man sie draufhat. die CLARINO-Redaktion hat den Selbstversuch unternommen.
Im Grunde ist es ja ganz einfach, denkt man sich. Man muss nur einatmen, während man ausatmet. Weil wenn man Trompete spielt, wie in meinem Fall, so geschieht das schließlich durch Ausatmen. Problem: Die Luft trifft sich dann im Hals, abgesehen davon, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, gleichzeitig ein- und auszuatmen. Was man also bräuchte, wäre eine Art von Luft»vorrat«, auf den man abseits der Lunge zugreifen kann.
So einen Luftvorrat kann man praktischerweise im Mund anlegen. Hier ist genügend ungenutzter Platz, und durch Aufblasen der Backen kann der Platz sogar noch vergrößert werden. Also – Übung: Backen aufblasen (auch wenn das früher im Unterricht immer sowas von verboten war). Problem: Die Mundwinkelspannung ist nicht mehr das, was sie mal war. Darunter leidet natürlich auch der Ton. Weiteres Problem: Jetzt ist die Luft drin, wie kommt sie wieder raus?
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Die Lunge – Das unverzichtbare Organ":
- Die Lunge – Leben und gestalten (von Stefan Fritzen)
- Saxofon statt Asthma-Spray – Wie Patienten mit Lungenkrankheiten von Blasmusik profitieren können (von Cornelia Härtl)
- Theinerts Thema – Effizienz vor Volumen (von Klaus Härtel)
- Ist die Luft rein oder ist die Luft raus? Zirkularatmung für Anfänger (von Martin Hommer)
- Stau und Stottern – Ideen und Gedanken zu einem Tabuthema (von Karsten Süßmilch)
- Mit weniger Luft – Die "Hybrass" von Franz Hackl (von Klaus Härtel)