Zunächst muss man sich den Beruf des Komponisten und die in der heutigen Zeit damit verbundenen Aufgabenfelder genauer ansehen, die Komplexität des Berufsbildes umreißen und schwerpunktmäßig unter dem Business-Aspekt beleuchten. Erst aus der Beantwortung dieser grundlegenden Fragen ergibt sich dann ein Gesamtbild.
Leider wirkt das Bild des Komponisten bedingt durch die mediale Aufmerksamkeit für erfolgreiche Autoren (und Plattenmillionäre) sehr verzerrt. Golfen in Miami, Bootstrip auf Mallorca, dicke Villa und ein Ferrari in der Garage. Die Realität sieht anders aus – insbesondere für Spartenkomponisten! Deshalb schauen wir uns anhand einiger Fragen an, wie sich denn das Bild der Arbeit eines Komponisten im Jahre 2014 wirklich zeichnet.
Wie wird man eigentlich Komponist – Gottesgeschenk oder harte Arbeit?
Letztlich ist es wohl beides. Für die meisten Autoren beginnt die Arbeit zunächst mal mit einem Musikstudium, denn in der Regel ist der Komponist des 21. Jahrhunderts in Personalunion auch Bearbeiter seiner Werke, wozu ein fundamentales Wissen über Harmonie- und Instrumentenlehre unerlässlich ist. Das ist zweifellos harte Arbeit. Um ein neues Musikstück zu komponieren, muss er aber zusätzlich die Eigenschaft besitzen, neue Melodien »aus dem Nichts« erschaffen zu können, wozu ein kontrapunktisches Denken, gepaart mit einem harmonischen Vorstellungsvermögen nötig ist. Das ist ganz sicher ein Gottesgeschenk. Dabei sollte der Komponist (so er davon ernsthaft leben möchte) breit aufgestellt sein und sich in allen Musikgenres (egal ob Blasmusik, Pop- oder Filmmusik) zu Hause fühlen.
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Arm, ärmer, Komponist":
- Arm, ärmer, Komponist – Musikalisches Schaffen zwischen Kunst und Krempel (von Stefan Fritzen)
- Ein Traumberuf? Eine kleine Umfrage unter Komponisten (von Klaus Härtel)
- "Geistiges Eigentum wird nicht mehr respektiert" – Enjott Schneider im Interview (von Klaus Härtel)
- Lieber vorher Fragen – Anwalt Dr. Johannes Ulbricht im Gespräch
- Der Traum vom Plattenvertrag – Müssen Musiker den Labels helfen? (von Hans-Jürgen Schaal)
- Komplexer Beruf – oder: Die wenigsten Komponisten fahren Ferrari (von Wolfgang Vetter)