Sein Instrument erlernt man womöglich am besten im Einzelunterricht, wenn sich der Lehrer intensiv mit seinem Schüler beschäftigt. Musizieren aber wird man in der regel – natürlich gibt es auch »Alleinunterhalter« – Mit anderen zusammen. höchst befriedigend ist dabei, In der sozialen Gemeinschaft zusammenzuwirken, werke zu erarbeiten und aufzuführen – in musikalischer wie in sozialer Hnsicht. Wir Sprachen mit Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger über das Üben im Ensemble.
CLARINO: Warum ist eigentlich Üben im Ensemble so wichtig?
Wolfgang Rüdiger: Üben im Ensemble ist aus mehrerlei Gründen immens wichtig. Ich nenne Ihnen nur zwei Aspekte. Erstens: Um einzelne Passagen und Partien eines Werks zu erarbeiten, auszuhorchen, den Bezug der verschiedenen Stimmen zueinander auszuloten, braucht man ein immer wieder neues Wiederholen dieser jeweiligen Passage. Am besten schneidet man sich aus einem Werk einen Teil, eine Phrase oder auch nur einen Akkord heraus und wiederholt dies, um die diversen Anforderungen an die einzelnen Spieler in ihrem Miteinander zur Erstellung des Ganzen zu erarbeiten.
Zweitens: Damit die Gestaltung eines Ganzen – was ja bekanntlich mehr ist als die Summe der einzelnen Passagen, Phrasen – aus einem Guss gelingt, bedarf es des Übens des Gesamtablaufs, der sich setzt und verinnerlicht wird, interpretatorische Gestalt annimmt. Diese beiden Aspekte, Üben von Details und Üben des Ganzen, halte ich für unabdingbar für die Konzeption einer guten Probe.
Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas "Teamwork – Probenpädagogik und Probendidaktik":
- Die Orchesterprobe – Wie professionell darf die musikalische Arbeit mit Amateuren sein? (von Stefan Fritzen)
- Glaubwürdig, authentisch und begeisternd – Was einen Dirigenten ausmacht (von Klaus Härtel)
- Nils Landgren – Über Teamwork und Teamgeist (von Klaus Härtel)
- Miteinander – Professor Wolfgang Rüdiger im Gespräch (von Klaus Härtel)
- Literatur zum Thema Propenpädagogik und Probendidaktik