Orchestra | Von Hans-Jürgen Schaal

Schwerpunktthema: „Risiko gehört dazu“ – Die Dirigentin Yoko Seidel im Interview

Auf die Frage, ob sie manchmal nervös sei, wenn sie vors Orchester trete, kommt eine sehr knappe Antwort: »Nein.« Denn warum sollte sie noch nervös sein? Yoko Seidel ist mehrfache Preisträgerin des Inge-Pittler-Gesangswettbewerbs (als Sopranistin und als Pianistin), hat mehrere Aufnahmen für den WDR gemacht (als Organistin) und schon die meisten großen Oratorien und Werke für Chor und Orchester aufgeführt (als Dirigentin). Die in Kobe (Japan) geborene Allround-Künstlerin verfügt über eine unschlagbare Kombination von Quali­täten: höchste musikalische Kompetenz, gepaart mit fernasiatischem Charme. Seit September 2012 leitet sie nun auch noch ein konzertantes Blasorchester, die Stadtkapelle Germering. Dort, vor den Toren Münchens, ist man überzeugt: »Yoko Seidel ist ein Glücksfall für die Stadt­kapelle.

CLARINO: Welchen Bezug haben Sie zur Bläsermusik?

Yoko Seidel: Vor 22 Jahren begann ich, in Deutschland evangelische Kirchenmusik zu studieren und war später als hauptamtliche Kantorin tätig. Dazu gehören natürlich ­Dirigieren, Chorleitung, Orgel, Klavier, Cembalo und Gesang. Schon im Studium merkte ich, dass Kirchenmusik und Bläsermusik untrennbar sind. Ich habe viel mit Bläsern musiziert, in allen Formen – von Kammermusik bis Sinfonien, von Barock bis zur neuen Musik, vom Trompeten-Solokonzert bis Jazz, von Oratorien bis Gospels. So hat mein Musikleben immer eine enge Beziehung zur Bläsermusik gehabt. In meinem Heimatland Japan ist die Blas­orchesterszene außerdem viel belebter und populärer, größtenteils auf unglaublich hohem Niveau.

Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas „Der Dirigent – Die Kunst: sprechen ohne zu reden“:

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