Wer Probleme mit der Lunge hat, sollte besser kein Blasinstrument spielen – Diese auch heute noch verbreitete Meinung können Medizinische Studien widerlegen. Vor allem bei Asthmatikern zeigen sich positive Effekte auf den Krankheitsverlauf.
»Es fühlt sich an, als würde sich alles zusammenziehen. Das ist wie ein Brennen in der Lunge. Man bekommt fast keine Luft mehr. Dazu kommt die Panik. Alles, was dann noch hilft, ist das Notfallspray.« – So beschreibt die 18-jährige Corinna Rösch, wie sich ein Asthma-Anfall für sie anfühlt.
Seit etwa sechs Jahren spielt Corinna Saxofon. Bei einer Untersuchung der Lungenfunktionswerte habe ihr Arzt sie nach einer Weile ganz überrascht gefragt, ob sie ein Blasinstrument spiele. Sie strahlt und erklärt: »Im Vergleich zu anderen Asthmatikern waren meine Werte überdurchschnittlich gut.«
Weltweit sind rund 300 Millionen Menschen Asthmatiker. In Deutschland sind etwa 3 bis 6 Prozent der Erwachsenen und rund 10 Prozent der Kinder betroffen. Asthma ist damit die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Gerade bei Kindern sind in einigen Studien positive Effekte dokumentiert, die auf das Spielen eines Blasinstruments zurückgeführt werden können, weiß Dr. Michael Kreuter von der Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg.
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Die Lunge – Das unverzichtbare Organ":
- Die Lunge – Leben und gestalten (von Stefan Fritzen)
- Saxofon statt Asthma-Spray – Wie Patienten mit Lungenkrankheiten von Blasmusik profitieren können (von Cornelia Härtl)
- Theinerts Thema – Effizienz vor Volumen (von Klaus Härtel)
- Ist die Luft rein oder ist die Luft raus? Zirkularatmung für Anfänger (von Martin Hommer)
- Stau und Stottern – Ideen und Gedanken zu einem Tabuthema (von Karsten Süßmilch)
- Mit weniger Luft – Die "Hybrass" von Franz Hackl (von Klaus Härtel)