Selbst wenn in den Niederlanden inzwischen einige Blasorchester mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben: In vielerlei Hinsicht gilt die Blasmusikszene immer noch als vorbildlich und sehr weit entwickelt. Entsprechend früh haben sich auch schon entsprechende Verbandsstrukturen entwickelt. Nicht nur die Orchester, von denen 90 Prozent unter professioneller Leitung stehen, haben sich zusammengeschlossen, auch die Dirigenten.
Schon seit 87 Jahren besteht der »Bond van Orkestdirigenten« (BvO), gegründet 1928 von einigen Amsterdamer Dirigenten. Sie wollten erreichen, dass nicht einfach »nur« Berufsmusiker an der Spitze der Blasorchester stehen, sondern dass diese auch über spezielle dirigentische Fähigkeiten verfügen sollten. Als erster Beschluss des Verbandes wurde ein Anforderungskatalog verabschiedet, der die Grundlage für das 1933 in Kraft tretende Diplom für »HaFa«-Dirigenten bildete.
Die Anforderungen sind bis heute in Grundzügen gleichgeblieben, wobei die Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen mehr in den Mittelpunkt gerückt ist. Das HaFa-Diplom des BvO wurde 1982 offiziell staatlich anerkannt.
Das PDF enthält alle sechs Artikel des Schwerpunktthemas "Der Dirigent – Von Partitur und Sitzordnung":
- Der Dirigent – Klangbewusst sein und Klangregie (von Stefan Fritzen)
- Theinerts Thema: "Ohne Partitur" ist nicht gleich "auswendig" (von Klaus Härtel)
- Von Autopilot und Technik – Richard DeRosa über Unterschiede des Dirigats (von Klaus Härtel)
- "Mitspielen statt zuhören!" – Ein Dirigent mit Bildungsauftrag (von Cornelia Härtl)
- Strukturiert – Der BvO in den Niederlanden (von Joachim Buch)
- Metafoor – "Die Sprache des Dirigierens" von Alex Schillings (von Martin Hommer)