Gern werden in Fachzeitschriften erfolgreiche Instrumentalisten vorgestellt, die über ihren Lebensweg berichten, über ihre Lehrer und über Übetechniken, die ihre Erfolge ermöglichen oder garantieren. Solche Berichte lese ich mit allergrößtem Interesse, zeigen sie doch oft, wie unterschiedlich der individuelle Wortgebrauch zu mehr oder weniger gleichen bläserisch-musikalischen Sachverhalten ist, aber auch, wie verschieden instrumentale Prozesse empfunden und bewertet werden.
Nimmt man die Leistung des befragten Musikers X, könnte man meinen, dass er in seiner fachlichen Entwicklung alles richtig gemacht habe und man selbst nur das befolgen müsse, was ihn zum Erfolg geführt hat, um selber eine virtuose Technik zu erwerben. Aber schon bei den geäußerten Prämissen des Musikers Y, der ebenfalls ein phänomenaler Bläser ist, wird man wieder unsicher, sagt er doch zum Teil etwas völlig anderes zur Lösung gleicher Probleme.
Alles Beobachten muss unterscheiden, um etwas bezeichnen zu können (N. Luhmann)
Da beide und noch weitere erfolgreiche Instrumentalisten unterschiedliche Arbeitsgrundlagen und methodische Wege postulieren, könnte man zu dem Schluss kommen, dass viele Wege nach Rom führen. Welcher ist nun aber für mich der richtige? Gibt es überhaupt meinen Königsweg und wie finde ich diesen? Lassen Sie uns, meine verehrten Leser, nach dem Kompass suchen, der uns, und nur uns, auf die Erfolgsspur führen kann.
Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas "Üben – aber wie? Digital wie analog: mit Freude!":
- Üben – aber wie? Patentrezepte oder verbissene Ochsentour? (von Stefan Fritzen)
- Digitales Lernen – Neue Möglichkeiten und Übe-Methoden für Musiker (von Cornelia Härtl)
- Theinterts Thema – "Auch Dirigenten müssen üben" (von Klaus Härtel)
- Für den Einstieg – "Nuvo"-Instrumente sind aus Kunststoff
- Nicht üben – spielen! Andreas Simbeni über sein Schulwerk (von Klaus Härtel)