Orchestra, Schwerpunktthema | Von Stefan Fritzen

Schwerpunktthema: Üben, üben, üben? – Musikerziehung und musikalische Praxis

Musik ist allgegenwärtig! Sie begleitet uns bereits vor der Stunde unserer Geburt bis zu unserem Ende. In jedem Kulturkreis und auf jeder menschlichen Entwicklungsstufe ist Musik als Kommunikationsmittel unverzichtbar. Die Fanlieder auf dem Fußballplatz, die »Großen Gesänge« politischer Machthaber, die kultisch-rhythmischen Tanzgesänge einfacher Völker, aber auch die hochkomplizierte »Feldeinsamkeit« von Johannes Brahms oder ein stimmungsvolles Blaskonzert – sie alle senden Botschaften aus, die uns im Innersten berühren.

Musik ist in der Lage, »uns alle zu beeinflussen, zu beruhigen, zu beleben, zu trösten, zu erregen, Spiel und Arbeit zu orga­nisieren und zu synchronisieren.« (Oliver Sacks: »Der einarmige Pianist«). In dieser Komplexität kann Musik nur noch mit der menschlichen Sprache verglichen werden. Während die Sprache jedoch »nebenbei« im Kontakt mit Eltern und sozialem Umfeld spielerisch erlernt wird, ist für die aktive Darstellung musikalischer Strukturen ein langwieriger Lernprozess vonnöten. Psy-chologisch findet dieser Lernprozess auf zwei Ebenen statt: 

  1. der soziokulturellen, in der ein Lernender in der Wechselbeziehung mit seinen Mitmenschen die kulturell-geistigen Traditionen seiner Umwelt kennenlernt
  2. der biologischen, auf der angeborene Eigen­schaften auf anatomisch-physiolo­gischem und geistigem Gebiet bewusst ­gemacht und in den Lernprozess einge­bunden werden

(siehe auch Correll, Lernpsychologie)

Neurologen und Musikmediziner forschen heute unermüdlich im menschlichen Gehirn nach den Arealen, die die Musikalität steuern und uns alle befähigen, aus einer Ansammlung von Tönen und Geräuschen sinnvolle Strukturen zu erkennen, diese mit der Stimme oder einem Instrument hörbar zu machen oder sie verbal zu beschreiben.

Das PDF enthält alle drei Artikel des Schwerpunktthemas:

  • Üben, üben, üben? – Musikerziehung und musikalische Praxis (von Stefan Fritzen)
  • Motivation: Üben – eine wichtige Quälerei? (von Klaus Härtel)
  • Der Fluch der Akribik – Über das Üben (von Stefen Dünser)

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