Seinen Namen hat er von der Zinke – dem Tierhorn oder Geweihzacken. In anderen Sprachen heißt er Cornett oder Cornetto, also »Hörnchen«. Der Zink gehörte vom 16. bis 18. Jahrhundert zu den wichtigsten Instrumenten in der europäischen Musik. Eine moderne Entsprechung hat er nicht gefunden.
Der mittelalterliche Vorläufer des Zinken war ein ausgehöhltes Tierhorn mit Grifflöchern – etwa wie das norwegische Bukkehorn. Die verbesserte Version aus Holz oder Elfenbein etablierte sich in der Renaissance: Um das Jahr 1500 wurde der Zink zum Führungsinstrument der Posaunen-Ensembles, die Motetten spielten und Chöre begleiteten. Angeblasen wird er mit einem kleinen Kesselmundstück, das aus Horn, Holz, Elfenbein oder Messing gefertigt war und meist etwas seitlich auf die Lippen gesetzt wurde.
Fingertechnik und Klangeigenschaften des Zinks
Die Fingertechnik entspricht weitgehend der Blockflöte: Zinken haben sechs Fingerlöcher und ein Daumenloch. Für hohe Töne braucht man zwar viel Luftdruck, aber da es noch keine chromatischen Trompeten gab, war der Zink als hohes Blechblasinstrument (wenn auch aus Holz) konkurrenzlos.
Durch seine klangliche Nähe zur menschlichen Stimme eignete er sich zur Unterstützung der Sopransänger. Man verglich seinen Ton bei frommem Gesang mit dem »Glanz eines Sonnenstrahls, der durch die Schatten oder die Finsternis dringt«. Der Dichter C.F.D. Schubart reimte: »Denn Gott hält oft ein Freudenfest / Mit auserwählten Christen; / Und weil man da Posaunen bläst, / So braucht man Zinkenisten.«