Terezín oder Theresienstadt ist eine alte böhmische Garnisonsstadt, auf halbem Weg zwischen Prag und Dresden gelegen. Im Zweiten Weltkrieg diente die Festung als Gestapo-Gefängnis, die Kleinstadt selbst wurde von der deutschen Besatzung zu einem Durchgangs- und Sammellager für jüdische Häftlinge umfunktioniert. Zu diesem Zweck wurden die Stadtbewohner ausgesiedelt und 10- bis 20-mal so viele Menschen nach Theresienstadt deportiert und in die Häuser gepfercht. Die Stadt wurde zum Ghetto vor allem für die »besseren« Juden – Akademiker, Künstler, Fabrikanten – und stand unter scheinbarer jüdischer Selbstverwaltung. Obwohl Theresienstadt nach dem Verständnis der Nazis kein KZ war, wurden dort rund 35 000 Menschen ermordet.