Es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus: das Alter. Paul, woher nimmst du in deinem Alter noch die Motivation? Max, warum legst du immer noch nicht die Hände in den Schoß? Hugo, hast du gar keine Zahnprobleme? Solche Fragen können auch auf die Nerven gehen. Nicht den Swing-Legenden. Die nehmen’s mit Humor. Wie sonst soll man auch Reagieren, wenn man zu hören bekommt: »Mensch Hugo, du lebst ja immer noch!«
Man muss den Journalisten solche Fragen nach dem Alter zugestehen. Schließlich bringen es die Swing-Legenden gemeinsam auf 257 Jahre Lebenserfahrung. Die Swing-Legenden, das sind der Pianist Paul Kuhn (83), der Saxofonist Max Greger (85) und der Klarinettist Hugo Strasser (89). Gemeinsam gehen die drei Urgesteine ab dem 2. April auf Tour. Und wenn die Musiker, die erneut gemeinsam mit der SWR Big Band (»Das Tollste an der ganzen Sache!«) unterwegs sein werden, am 8. April in der Münchner Philharmonie einen Zwischenstopp einlegen, sind es sogar 260 Jahre.
Die Rollenverteilung der drei Frontmänner ist – zumindest für den Außenstehenden – klar. Max Greger gibt mit seinem Tenorsaxofon die Rampensau. Und das im positivsten Sinne. Ja, Greger ist laut. Seine Stimme dröhnt in den Ansagen wie das Instrument bisweilen während der Show. Show – das ist das Stichwort. So etwas muss man können und Greger ist dafür geboren. Während er spielt, wird er eins mit seinem Saxofon, das kraftvoll strotzend den Ton angibt. Selbst, wenn er Pause hat, gibt er keine Sekunde Ruhe. Allenfalls akustisch.