„Die Tonmischung und die Lautstärke in der Halle erinnerten bisweilen (…) an die Verhältnisse in einem Festzelt.“ So schreibt der Kritiker in der Allgäuer Zeitung über eine Veranstaltung, bei der ich am Pult stand, und fährt fort: „So blieben leider musikalische Nuancen und vor allem einige Beiträge der Streicher akustisch auf der Strecke“. Na ja, vermutlich hat er nicht den ersten Artikel dieser Serie gelesen, sonst wüsste er, dass ich vermutlich den richtigen Kompromiss gefunden habe. Hier und in der nächsten Folge geht es um zwei konkrete Beispiele von Beschallungstechnik: Zwei Veranstaltungen, beide mit geblasener Musik, beide in der Big Box in Kempten, aber zwei komplett unterschiedliche Beschallungskonzepte.
Mnozil Brass
Das Konzert der österreichischen Spitzenmusiker musste aufgrund von Corona leider mehrfach verschoben werden. Ursprünglich geplant war es in der Aufbauvariante KlassikBox. Dabei wird die Veranstaltungshalle BigBox in Kempten – eine große Kiste, quaderförmig, circa 50 Meter breit, 40 Meter tief und 20 Meter hoch, durch den Einbau von Holzwänden statt Vorhängen, diffundierenden Folien an den Außenwänden und Deckensegeln aus Holz so umgebaut, dass Konzertsaalakustik und -atmosphäre entstehen. Dadurch kann und soll zumindest bei Orchestern auf Elektroakustik verzichtet werden. Die ansonsten benutzte Bühne bleibt dabei leer und das Orchester spielt auf einer Podestbühne, die im Parkett steht. Das Publikum sitzt nur auf der Tribüne.
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