Orchestra

Die Jazzrausch Bigband und das Bergson

Die Jazzrausch Bigband und das Bergson

Stolze 25 Meter ragt der Backstein-Kubus in die Höhe. Die eleganten Fenster lassen das Tageslicht ins Innere fluten. Es ist ein Raum, bei dem man automatisch den Kopf in den Nacken legt und dezent den Mund öffnet. Übermannsgroße Lettern vor dem Gebäude verraten den Namen des Areals: BERGSON. Aus dem Heizwerk ist ein Kunstkraftwerk geworden. Die einstige Industrieruine, die die Münchner Jugend in den 1980er-Jahren als Location für illegale Techno-Raves entdeckte, ist jetzt der neue Kultur-Hotspot im Westen der Stadt. Jetzt heizt hier unter anderem die Jazzrausch Bigband ein. Das Bergson ist ihr neues zu Hause. 

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Orchestra, Wood

Das Fuchsthone Orchestra

Das Fuchsthone Orchestra

Das Album „Structures & Beauty“ des Fuchsthone Orchestra ist ein Meilenstein des Orchesterjazz – mit fließenden Übergängen zu Klassik, Rock und Avantgarde. Es ist aber auch ein Statement zur Corona-Epoche, zu Gesellschaft, Klimawandel, Kunst und Philosophie – und zu mög­lichen neuen Haltungen gegenüber der Welt. 

Christina Fuchs und Caroline Thon – sie kennen sich schon lange, haben auch gelegentlich in denselben Ensembles gespielt. Beide sind Saxofonistinnen, Komponistinnen und erfahrene Orchester-Chefinnen. Fuchs, die in den USA bei Maria Schneider und George Russell gelernt hat, leitete viele eigene Bands und war Co-Leaderin des United Womens’ Orchestra. Thon, die auch von der Musik von Bartók und Hindemith geprägt ist und am Berklee College studiert hat, ist besonders durch ihr Thoneline Orchestra bekannt geworden. 2017 hat der Kölner Musiker Georg Ruby die beiden eingeladen, für sein Blue Art Orchestra ein gemeinsames Konzertprogramm zu gestalten. Das funktionierte so gut, dass Fuchs und Thon (nach reiflicher Überlegung) beschlossen haben, ein gemeinsames Großensemble auf die Beine zu stellen: das Fuchsthone Orchestra. Im November 2019 hatte ihr Projekt sein Debüt in Köln. Auch eine regelmäßige Konzertreihe nahm Gestalt an.

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News

Von Turner bis Hülsmann – Die hr-Bigband in der Saison 2022/23

Von Turner bis Hülsmann – Die hr-Bigband in der Saison 2022/23

„Nach mehr als zwei Jahren füllen sich die Konzertsäle wieder. Und wir freuen uns nicht nur auf vielversprechende Programme und Künstler aus aller Welt, sondern auch darauf, unserem Publikum wieder begegnen zu können“, sagt Olaf Stötzler, Orchestermanager der hr-Bigband. In der Saison 2022/23 begrüßt die hr-Bigband Solistinnen und Solisten wie Kinga Głyk, Pedro Martins, Linda May Han Oh und Mark Turner. Es gibt endlich das Aufeinandertreffen mit Soulsängerin Joy Denalane, eine Funk-Explosion mit den Scary Pockets und erstmals ein Weihnachtsprogramm für Kinder. Das 53. Deutsche Jazzfestival Frankfurt (26. bis 30. Oktober) eröffnet die hr-Bigband mit der Pianistin Julia Hülsmann. 

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Orchestra

Der kollektive Wahnsinn – Europas verrückteste Bigbands

Der kollektive Wahnsinn – Europas verrückteste Bigbands

Die Orchestersprache eines Glenn Miller oder Count Basie ist heute pure Nostalgie. Selbst die Erfindungen von Bigband-Neuerern wie Quincy Jones, Gil Evans, Thad Jones oder Maria Schneider sind inzwischen Allgemeingut unter Jazz-Arrangeuren. Doch zum Glück lebt der nicht normierte Bigband-Wahnsinn immer fort. Hier sind sieben besonders verrückte Beispiele.

Die Heimat vieler wild-entfesselter Bigbands ist unser Nachbarland Frankreich. Aus dem südfranzösischen Toulouse kommt die kraftvolle Formation Initiative H, die ihre Alben erstaunlicherweise beim deutschen Label Neuklang veröffentlicht. 2014 erschien ihr Debüt „Deus Ex Machina“, drei wei­tere Scheiben folgten bereits. Die zwölf­köpfige Bigband hat eine Vorliebe für häufige Tempowechsel, verzwickte Arrangements und monströs-düstere Klänge. Sie integriert in ihre Musik auch Rockriffs, stampfende Rhythmen, Electro-Sounds, post-punkige Gitarrenblöcke und psychedelische Vokal-Elemente. Der Journalist Klaus Halama sieht die Band „in der Mitte zwischen Jazz und Rock verortet“: „Es liegt eine abenteuerliche Spannung in der Luft.“ Der Kopf von Initiative H ist der 40-jährige David Hau­drechy, ursprünglich ein klassischer Saxofonist. Neben dem Jazz zählt er Progressive Rock (zum Beispiel King Crimson) und die Musik der Romantik (zum Beispiel Berlioz) zu seinen wichtigsten Einflüssen. Haudrechy ist recht begabt darin, Unterstützer für seine Band zu mobilisieren – auf den Alben prangen bis zu 17 Logos.

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Orchestra

Die Frau vor der Bigband: Neue Gefühlswelten

Die Frau vor der Bigband: Neue Gefühlswelten

Toshiko Akiyoshi stellte einst die Männerwelt der Bigbands auf den Kopf. Maria Schneider sprengte die Definitionen von großformatigem Jazz. Immer mehr Frauen finden im Jazz-Orchester das richtige Medium für ihre musikalische Fantasie.

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