Und was machen Sie, wenn Sie vor einer Kapelle zum Stehen kommen, die in erster Linie des Sozialen wegen beisammen ist? Ich meine, das ist ja eine äußerst wichtige Funktion, die da erfüllt wird, oft unter Aufbringung größter persönlicher Opfer. Egal um welchen Anlass es sich handelt, einen fröhlichen, traurigen, festlichen, kirchlichen, profanen, politischen – oft kommt ohnehin beinah alles zusammen – die Musi darf nicht fehlen.Ich habe hier schon erzählt, dass mir diese Bedarfspraxis selber nicht von Anfang an vertraut ist. Meine Heimatstadt war und ist zu groß (sie hält sich praktischerweise überhaupt für eine Großstadt; was für eine provinzielle Selbstentäußerung!), als dass es für jeden Todesfall oder 75. Geburtstag etc. in dieser ausreichend anonymisierten Gesellschaft möglich und – wegen der fehlenden persönlichen Bekanntschaft, die in einem dörflichen oder kleinstädtischen Gefüge selbstverständlich ist – nötig wäre, dass jedesmal auch nur eine kleine Abordnung der Bürgermusik ausrückte. Und doch, ich bin ein Verfechter des Musikmachens aus Notwendigkeit.
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