Orchestra

Musik – letztes Asyl der Bildungsidee?

Musik – letztes Asyl der Bildungsidee?

Wenn marktwirtschaftliche Interessen bestimmen, was Bildung heißt, wird der spielerische Freiraum der Musik wichtiger denn je. “Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt” (Friedrich Schiller).

Die Bildungsdiskussion kommt nicht zur Ruhe. Im Oktober 2022 meldete die OECD freudig, dass “das internationale Bildungsniveau” steige – so jedenfalls formulierte es die ARD-Tagesschau. Genauer gesagt ging es um die wachsende Zahl “hoher Bildungsabschlüsse” – gemeint waren Fachqualifikationen, die die Einkommens- und Arbeitsmarktchancen der Absolventen erhöhen sollen. Wohlgemerkt: Die OECD ist eine internationale Wirtschaftsorganisation. Ihr Bildungsinteresse beschränkt sich darauf, Ausbildungen an die Erfordernisse der kapitalistischen Wirtschaft anzupassen. Bildung im Sinne der OECD bedeutet: Kompetenzerwerb und Schulung, Leistungsschau und Abrichtung, Erzeugung von Humankapital und Abschöpfung von Talenten. Die Bedürfnisse der internationalen Ökonomie wirken längst tief hinein in die Organisation unserer Ausbildungseinrichtungen. Selbst in den einfachen Schulen geht es im PISA-Zeitalter um Rankings, Qualitätssicherung, Effizienzorientierung und Konkurrenztests. Ganz wie im Wirtschaftsleben. 

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Orchestra, Wood

Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Seit Herbst letzten Jahres ist Michaela Butz Solo-Klarinettistin im Polizeiorchester Bayern. Nachdem sie diese Stelle zuvor schon in den Sinfonieorchestern des Stadttheaters Pforzheim und des Staatstheaters Augsburg innehatte, kehrt sie nun ins Blasorchester zurück. Back to the Roots! Wir trafen die Klarinettistin im Orchesterbüro des Polizeiorchesters Bayern auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei in München. 

weiterlesen »
Brass

Wie klinge ich wie Clifford Brown, Malte Burba?

Wie klinge ich wie Clifford Brown, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um geschlossene Zähne, Mandelentzündung und Clifford Brown. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich möchte gerne klingen wie Clifford Brown, bekomme es aber trotz jahrelangen Übens nicht hin. Was kann ich machen?

Eine ähnliche Frage gab es, wahrscheinlich von Ihnen (?), schon einmal in Clarino 11/2018. Wa­rum wollen Sie denn genauso klingen wie Clifford Brown? Haben Sie keine eigenen Fähigkeiten und Fantasie? Am Anfang Ihrer Beschäftigung mit der Materie wird es durchaus sehr hilfreich gewesen sein, sich an großen Vorbildern zu orientieren. Nach einer Weile sollten Sie aber eigentlich eingesehen haben und soviel Selbstvertrauen aufgebaut haben, dass Sie die einmalige Gelegenheit haben, aus den Anregungen Ihrer Vorbilder und Ihren individuellen Stärken einen eigenen musikalischen Fingerprint entwickeln zu können! Wenn Sie partout etwas wollen, was Sie nicht können, ist das genauso misslich, wie etwas zu können, was keiner hören will. Schließen Sie also Frieden mit Ihren Wünschen und Fähigkeiten und entwickeln Sie Ihren eigenen Stil. Und leider muss ich noch einmal an das Bonmot von Wilhelm Busch erinnern: Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren.

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Orchestra

WePlay4Ukraine sammelt mit Musik für die Ukraine

WePlay4Ukraine sammelt mit Musik für die Ukraine

Seit einem Jahr tobt in der Ukraine der Krieg. Am 24. Februar 2022 marschierten Putins Truppen im Nachbarland ein, was eine Eskalation im seit 2014 schwelenden Russisch-ukrainischen Krieg bedeutete. Christoph Müller wollte etwas tun. Und rief das Projekt WePlay4Ukraine ins Leben. Wir fragten nach.

weiterlesen »