Brass

Die Erfolgsgeschichte des Aaron Azunda Akugbo

Die Erfolgsgeschichte des Aaron Azunda Akugbo

Der schottische Trompeter Aaron Azunda Akugbo ist als Aushilfe in Londons Elite-Orchestern gefragt. Außerdem tritt er immer wieder als Solist auf; zum Beispiel beim renommierten Lucerne Festival. Dass ihn seine Hautfarbe zum Außenseiter in der Welt der klassischen Musik macht – davon lässt er sich ebenso wenig unterkriegen wie von den Verwerfungen durch die Corona-Pandemie. 

Gut möglich, dass Aaron Azunda Akugbo am Beginn einer großen Solokarriere steht. Eine gute Voraussetzung dafür ist schon mal sein breit gefächerter Musikgeschmack. Trotz seiner klassischen Ausbildung nennt er Louis Armstrong als größte Inspiration. 

Aaron Azunda Akugbo, Jahrgang 1998, wuchs im schottischen Edinburgh auf. Sein Vater war als junger Mann zum Studieren aus Nigeria hierhergekommen. Irgendwo hatte er eine Trompete aufgegabelt, die zuhause in ihrem Kasten verstaubte. 

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Orchestra

„Four Contrasts for Wind“ von Trevor Ford

„Four Contrasts for Wind“ von Trevor Ford

Wie das manchmal so ist: Da stößt man wieder einmal auf »alte Schätzchen« und dann rattert es im Gehirn. Ja, genau! Da war doch dieses und jenes  … Zieht man dann diese persönlichen Erinnerungen und Umstände, die einen mit dem Werk verbinden, einmal ab, dann bleibt da nur noch die Musik, das Arrangement, die Musizieridee dieser Komposition. „Four Contrasts For Wind“ entstand im Jahre 1975. Man sieht sich das Notenbild dieser klassischen Molenaar-Ausgabe an, schaut auf die Besetzungsliste des damaligen „International Sets“ und fragt sich. Geht das heute noch?

Auch wenn Trevor Ford aufgrund seiner zweiten Lebenshälfte offensichtlich wohl eher in Norwegen verortet wird, so wurde er doch an einem ganz anderen Ende der Welt geboren. Seine Eltern waren nach Tasmanien, einer australischen Insel südlich von Melbourne, ausgewandert und hier erblickte er am 19. November 1931 das Licht der Welt. Von dort aus zog sich sein Lebensweg immer weiter Richtung Norden. Schon mit knapp vier Jahren kam er bereits nach England, wuchs in Oxford auf und besuchte die dortige High School For Boys. Mit fünf Jahren begann er das Klavierspiel, mit zwölf Jahren entdeckte er die Geige.

Oboist bei der königlich-englischen Marine

Als 15-Jähriger trat er bereits in den Dienst der königlich-englischen Marine und diente dort über zwölf Jahre als Oboist – davon auch fünf Jahre als „Musikmeister“, eine Führungs- und Vertretungsposition, die unter anderem die Leitung der Marschmusik beinhaltete. 1960 wurde er zum Kapellmeister der „British Home Fleet“, der Britischen Heimatflotte, ernannt und war zu dieser Zeit der jüngste Kapellmeister der Royal Marines. Viele seiner internationalen Einsätze führten ihn in den Mittelmeerraum und den fernen Osten. Er bekleidete zudem über zwei Jahre das Amt des »senior instructors«, des Lehrerobmanns, an der Royal Marine School of Music, bevor er 1964 nach Norwegen auswanderte. 

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Orchestra

Carl Orff und sein Schulwerk

Carl Orff und sein Schulwerk

Berühmt ist Carl Orff vor allem für seine „Carmina Burana“. Doch noch einflussreicher sind sein Schulwerk und die darin vorgesehenen Percussion-Instrumente. Sie haben weltweit die Kindergärten, Schulen und Musikbühnen erobert.

In den ersten Jahren der Weimarer Republik kursierten viele neue Ideen im pädagogischen und künstlerischen Bereich. Rhythmische Gymnastik und ganzheitliches Denken, Jugendbewegung und Bauhaus, musische Erziehung und Ausdruckstanz, neue Sachlichkeit und Reformpädagogik – das sind nur ein paar Stichworte. Auch der damals junge Komponist Carl Orff (1895 bis 1982) fühlte sich von den aktuellen Strömungen angesprochen, etwa von der „Neuen Tanzbewegung“, die im Münchner Künstlerviertel Schwabing für Furore sorgte. Besonders aber die Ausdruckstänzerin Mary Wigman, die er wahrscheinlich 1923 bei einem Berlin-Besuch erlebte, hat Orff inspiriert: „Sie konnte mit ihrem Körper musizieren und Musik in Körperlichkeit umsetzen. Auch ich suchte das Elementare, die elementare Musik.“ Damals fand Orff zu der Überzeugung, dass eine frühe Musikerziehung auf Rhythmik, Bewegung und Körperlichkeit basieren müsse. 

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Brass, News

August Everding Musikwettbewerb für Trompete

August Everding Musikwettbewerb für Trompete

Der Harfenist Xavier de Maistre hat ihn einst gewonnen. Der Cellist Wolfgang Emanuel Schmidt sowie die Sopranistin Juliane Banse gehören ebenfalls zu den Preisträgern des August Everding Musikwettbewerbs, der erstmals im Jahr 1987 durchgeführt wurde und vom Münchner Konzertverein organisiert wird. Im Jahr 2023 fand der Wettbewerb im Fach Trompete statt und entwickelte sich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen der neuen Elite.

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Wood

15 Jahre Arcis Saxophon Quartett

15 Jahre Arcis Saxophon Quartett

Wenn diese Ausgabe gedruckt ist, wird das Arcis Saxophon Quartett gerade seine „bisher verrückteste Tour“ gestartet haben. Die vier Musikerinnen und Musiker machen halt in Abu Dhabi, Kuwait, Saudi Arabien, Nepal, Indien und im Libanon. Schließlich gibt es das Quartett seit mittlerweile 15 Jahren – und das muss natürlich gebührend gefeiert werden!

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Brass

Die Munich Opera Horns

Die Munich Opera Horns

„Was die Münchner Horntruppe an Valeurs, Klangregister, geistiger Gewandtheit zu bieten hat, reißt hin“, jubelte der Kollege der Augsburger Allgemeinen. Jetzt haben sich die Munich Opera Horns auf eine Klangreise gemacht und stellen mit dem Album „Voyager“ ein bemerkenswertes Tondokument vor.

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Orchestra

Rick Peperkamp – Posaunist, Komponist, Dirigent

Rick Peperkamp – Posaunist, Komponist, Dirigent

Ist es Zufall, der unbedingte Wille oder auch ­Fügung? Jedenfalls hat sich sehr viel, wenn man die Biografie des Rick Johannes Peperkamp anschaut, immer irgendwie ergeben. Immer kam eins zum ­anderen. Heute ist Rick Peperkamp vor allem Posaunist, Dirigent und Komponist.

Am Anfang war die Posaune. Der kleine Rick war schon ganz früh von diesem Instrument fasziniert. „Da musste man nichts drücken, sondern etwas hin und her schieben“, lacht er. Er habe im Musikverein einen Posaunisten gehört, der ein lustiges Stück gespielt habe und sei hin und weg gewesen. Leider sei das Ausbildungssystem dann damals nicht so gewesen, dass er direkt mit der Posaune habe anfangen können. „Wenn du so klein bist wie ich damals mit sieben Jahren, hast du nicht so viel Auswahl“, erklärt er. „Ich sollte mit dem Saxofon oder der Trompete beginnen, haben sie gesagt.“ Das kam für den kleinen Rick überhaupt nicht infrage. Posaune oder nichts! 

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Brass

Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Betablocker, Ventilinstrumente als Alternative zur Posaune, neue Mundstücke und Treiben in der Mittellage. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich habe mal recherchiert: Betablocker gegen Lampenfieber scheinen in der klassischen Szene weit verbreitet zu sein, obwohl niemand darüber redet. Daraufhin habe ich mir vom Hausarzt welche verschreiben lassen – ohne jede erwünschte Wirkung! Mir wurde nur schwindelig. Was läuft da falsch?

Seien Sie froh, dass sie keine andere Wirkung verspürt haben, weil der normale und gewünschte Effekt von Betablockern ist, dass der Blutdruck (ggf. zu tief) sinkt.

Heutzutage handelsübliche Betablocker sind allerdings gegen Nervosität ohnehin unbrauchbar, da sie kardioselektiv sind, das heißt, die Wirkung beschränkt sich auf das Herz, wobei andere Areale nicht betroffen werden. Ihr Arzt hätte Ihnen also einen Betablocker der ersten Generation verschreiben müssen, wie sie Anfang der 60er Jahre auf den Markt kamen.

Da Betablocker aber nur vegetative Symptome wie zum Beispiel Zittern oder Angstschweiß beeinflussen können, helfen sie nicht bei der Lösung grundsätzlicher bläserischer Probleme und schon gar nicht gegen mangelndes Selbstvertrauen (siehe auch 9/2022).

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News

Zeppelin – ein Musical für Blasmusik wird uraufgeführt

Zeppelin – ein Musical für Blasmusik wird uraufgeführt

Mit „Zeppelin – Ein Musical“ kommt im Dezember eine Thurgauer Eigenproduktion auf die Bühne des Kreuzlinger Kulturzentrums Dreispitz. Das von David Lang geschriebene Stück vereint Blasmusik, Chorgesang und professionelle Musicalkunst – und setzt gleichzeitig ein starkes Zeichen für Inklusion. 

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Brass, Orchestra, Wood

Durch Lob zur Motivation?

Durch Lob zur Motivation?

„Lob ist wie ein guter Pass im Strafraum – es öffnet Türen und schafft Chancen.“ Diesen Satz soll der legendäre Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer einmal gesagt haben. Doch wie muss ein Lob aussehen, damit es bei unserem Gegenüber auch wirkt? Denn mit Lob können wir unserem Gegenüber auch ungewollt den berühmten „Wind aus den Segeln“ nehmen. Für diesen Beitrag hat die Musikerin und Musikpädagogik-Bestsellerautorin Kristin Thielemann ihre Gedanken zum Thema Lob zusammengefasst. 

Erinnern Sie sich noch an ein Lob, welches Sie von einem Grundschullehrer oder einer -lehrerin in Ihrer Schulzeit bekommen haben? Ich habe in meiner Kindheit häufig kreative und fantasievolle Texte geschrieben und dafür so manches Mal anerkennende Worte von meiner Grundschullehrerin eingeheimst. Aber nicht nur in der Schule bestärkte mich in manchen Fächern das Lob – auch im Klavier- und Trompetenunterricht ging es mir so.

Aber habe ich deswegen solch eine überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit in der Musik entwickelt, die Musik zu meinem Beruf gemacht hat? Kann Lob bewirken, dass wir über uns hinauswachsen? Oder kann Loben vielleicht sogar schaden? Wie kann ich jemanden loben, damit Motivation entsteht? Für meine Fortbildungen, die ich in Musikhochschulen und Musikschulen halte, beschäftige ich mich seit Jahren nicht nur mit dem Thema Motivation, sondern auch mit dem Loben, denn diese beiden Aspekte sind sehr eng verknüpft. Kürzlich habe ich in einer Folge meines Musikpädagogik-Podcasts „Voll motiviert“ ein knapp 45-minütiges Solo zum Stichwort Lob herausgebracht. Grund genug, für diesen Beitrag einige Gedanken zusammenzufassen.

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