Zum 100. Geburtstag des Saxofonisten Illinois Jacquet
1993 – mit 70 Jahren – jammte er mit dem Amateur-Saxofonisten Bill Clinton bei dessen Amtseinführung im Weißen Haus in Washington. „Mit dieser Musik wird man nie alt“, sagte Illinois Jacquet. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich einmal in den Ruhestand gehen werde.“ Noch sechs Tage vor seinem Tod (2004) trat Jacquet im Lincoln Center in New York auf.
Das Stück „Flying Home“ entstand 1939 im Sextett von Benny Goodman. Diese Swing-Combo gehörte mit ihren schnellen, intervallfreudigen Themen zu den Vorbereitern des modernen Jazz. „Flying Home“ war einer der originalen Hits der Band – neben „Shivers“, „AC/DC Current“ oder „Good Enough To Keep“. Als Hauptautor von „Flying Home“ gilt Goodmans Vibrafonspieler Lionel Hampton. Der gründete 1940 auch seine eigene Bigband, in der Marshal Royal, der den Saxofonsatz führte, die künstlerische Leitung hatte – Hampton war viel zu sehr Showman in eigener Sache, um diese Verantwortung zu übernehmen. Als Hampton im Mai 1942 seinen Hit „Flying Home“ für eine Aufnahme mit der Bigband auswählte, bestimmte er als Hauptsolisten in diesem Stück den jungen Illinois Jacquet. Der war erst 19 Jahre alt und spielte das Tenorsaxofon erst seit einigen Monaten – eigentlich war Jacquet am Altsaxofon groß geworden.
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