Antonia Brico war die erste erfolgreiche Dirigentin weltweit. Trotzdem taucht ihr Name in kaum einem Geschichtsbuch auf. Maria Peters gab ihr nun in Form eines Romans und eines Kinofilms eine neue Bühne – und rückt sie so vollkommen zu Recht ins Rampenlicht. Wir sprachen mit der Autorin und Regisseurin über die Recherche von Antonia Bricos Geschichte und ein emotionales Filmprojekt.
Wie sind Sie auf Antonia Bricos Geschichte gestoßen?
Anfang der 2000er habe ich im niederländischen Fernsehen eine Dokumentation über Antonia Brico gesehen. Der Dokumentarfilm „Antonia: A Portrait of the Woman“ wurde von der amerikanischen Folk-Sängerin Judy Collins produziert, die als Teenager Klavierunterricht bei Antonia Brico hatte. 1975 wurde der Film übrigens sogar für einen Oscar nominiert.
Bis daraus meine Geschichte über Antonia Brico entstanden ist, hat es aber noch sehr lange gedauert. Wichtig war dabei vor allem die Tatsache, dass Antonia selbst aus den Niederlanden stammte. Das war entscheidend für die Finanzierung des Films. Um hier Fördermittel zu bekommen, braucht man nämlich inhaltliche Bezüge zum Land bzw. der niederländischen Kultur.
Was hat Sie denn so an dieser Person fasziniert?
Zunächst einmal ist es mir wichtig, dass die Leute wissen, dass ich selbst keinen musikalischen Hintergrund habe. Ich war einfach erschüttert von Antonias Geschichte. Ich habe in der Dokumentation diese ältere Dame gesehen, die über ihre Karriere und all die Rückschläge sprach, die sie auf dem Weg dorthin erlebt hat. Und ich fand es so unglaublich unfair, dass sie mit all diesen Hindernissen zu kämpfen hatte, weil sie so gut war, in dem was sie tat. Die meisten Kritiken über sie waren gut. Die Leute waren sehr beeindruckt von ihrem Niveau. Trotzdem musste sie um jedes Konzert bitten und betteln und konnte letztendlich viel weniger Konzerte geben, als sie eigentlich gewollt hätte.
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