Orchestra

Das LYRIQ Ensemble und Alice im Wunderland

Das LYRIQ Ensemble und Alice im Wunderland

Das musikalische Antiquariat „LYRIQ-Ensem­ble“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, bekannte Schlüsselszenen aus Lewis Carrols Klassiker „Alice im Wunderland“ zu vertonen. Auf der aktuellen EP werden fünf bekannte Stellen des Buches vorgetragen und danach vom siebenköpfigen Ensemble musikalisch nacherzählt. Die Stücke aus der Feder des Saxofonisten Sebastian Wagner fangen die verrückte Stimmung des Buches in einer breitgefächerten Stilvielfalt ein. Wir sprachen mit dem Komponisten und Saxofonisten Sebastian Wagner.

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Orchestra

Repertoire-Tipp: The Wizard of Oz

Repertoire-Tipp: The Wizard of Oz

Unter dem Titel „The Wonderful Wizard Of Oz“ veröffentlichte Lyman Frank Baum im Jahre 1900 ein Kinderbuch, welches 1939 zur Vorlage für das Filmmusical „Der Zauberer von Oz“ wurde. Diese frühe, heute würde man sagen „Fantasy-Geschichte“, wurde übrigens als einer der ersten bunten Farbfilme in „Dreistreifen-Technicolor-Technik“ produziert und zählt heutigentags zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Die Hauptdarstellerin war die zu diesem Zeitpunkt bereits siebzehnjährige Judy Garland, die das Mädchen Dorothy spielte. Das Filmmusical erzählt von den Erlebnissen oder besser von den im Traum erlebten Geschichten, der charmanten und mutigen Dorothy. Ihr widerfuhr auf ihrer Reise durch ein knallbuntes Land voll schier unerschöpflicher Fan­tasie viel Kurioses. Da traf sie u. a. eine Vogelscheuche, die statt nur Stroh im Kopf gerne Verstand gehabt hätte, einen Mann aus Zinn, der seine hohle Brust viel lieber mit einem Herzen füllen wollte, und einen ängstlichen Löwen, der sich mehr Mut wünschte. Scheint mir heute irgendwie alles noch sehr aktuell. 

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Brass

Miles Davis und die Filmmusik

Miles Davis und die Filmmusik

Manche sagen, er habe aus der Not eine Tugend gemacht. Denn Miles Davis (1926 bis 1991) war – spieltechnisch gesehen – nicht der großartigste Trompeter. Doch sein klarer Sound und sein sparsamer Stil eroberten die Ohren der ganzen Welt.

Seine Lehrer hatten viel an dem Anfänger auszusetzen: „Du bist der schlechteste Trompeter, den ich kenne.“ Auch Bigband-Kollegen waren mit dem Youngster unzufrieden: „Er klang furchtbar, er konnte überhaupt nicht spielen.“ In der virtuosen Bebop-Combo von Charlie Parker versuchte sich der junge Miles vor temporeichen und technisch anspruchsvollen Herausforderungen möglichst zu drücken. Bei seiner ersten Plattensession mit Parker (1945) ließ er sich zum Beispiel im Uptempo („Koko“) von dem versierteren Dizzy Gillespie vertreten. Dennoch bestand Parker darauf, dass Miles festes Mitglied in seiner Band wurde. Denn die reduzierte, vorsichtige, lyrisch-melo­dische Art, in der Miles improvisierte, bildete einen effektvollen Kontrast zu Parkers explosiven Saxofonläufen.

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Orchestra, Wood

Anmerkungen zur Benny Goodman Story von 1956

Anmerkungen zur Benny Goodman Story von 1956

Benny Goodman war einer der brillantesten Klarinettisten des Jazz. Mit seiner Bigband entfachte er 1935 die Swing-Begeisterung, die die USA aus der Großen Depression führen sollte. Seine Plattenfirma steigerte ihren Umsatz damals innerhalb eines Jahres um sagenhafte 300 Prozent.

Seine Autobiografie veröffentlichte Benny Goodman 1939. Zwar war er erst 30 Jahre alt, fühlte sich aber erschöpft. Er spürte, dass der Höhepunkt seiner Karriere als „King of Swing“ bereits hinter ihm lag. Tatsächlich traten die Bigbands des Swing gerade ihren Abstieg an – und die ökonomischen Bedingungen der Kriegs­zeit sollten ihn noch beschleunigen. Drei Jahre später hatte Goodman die Idee, seine Autobiografie sogar verfilmen zu lassen – er soll eigenhändig ein Drehbuch dafür entwickelt haben.

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Orchestra

Rainer Bartesch über „Our World is on Fire“

Rainer Bartesch über „Our World is on Fire“

Kann Musik die Welt verändern? Das ist eine der großen Fragen, die sich Musikschaffende immer wieder stellen. „Musik kann seelische Bereiche berühren“, findet auch Rainer Bartesch. Wir sprachen mit dem Komponisten über sein aktuelles Projekt „Our World is on Fire“, die zahlreichen Preise, die es schon gewonnen hat, und eben die große Frage: Kann Musik die Welt verändern?

Herr Bartesch, erzählen Sie doch mal: Was sind die Beweggründe hinter „Our World is on Fire“?

Ende November 2019 kam die Anfrage des Maria-Ward-Chores aus München, der mein „Tyro­ler Requiem“ aufführen wollte und ein ­weiteres Stück mit gleicher oder ähnlicher ­Besetzung suchte. Nachdem die instrumentale ­Besetzung des Requiems aber schon ziemlich einzigartig ist – bestehend aus einer Stuben­musik (Flöte, Klarinette, Hackbrett, Akkordeon, Harfe, Kontrabass), acht Blechbläsern, Orgel und fünf Schlagzeugern –, konnten sie nichts Geeignetes finden und so bot ich ihnen an, ein neues, passgenaues Werk zu komponieren. 

Ich hatte mich zu der Zeit intensiver mit der ­Rhetorik der Reden von Greta Thunberg und mit diversen Studien zum Thema Klimawandel beschäftigt. Da kam mir die Idee, daraus gleich ein neues musikalisches Projekt zu machen. Was lag näher, als dafür die klassische Oratoriumform zu wählen? 

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Orchestra

Trailermusik von Alexander Reuber: Filmmusik ohne Film

Trailermusik von Alexander Reuber: Filmmusik ohne Film

Filmmusik ist voller Emotionen und setzt die Bilder eines Films erst so richtig in Szene. Was aber, wenn der Film zur Musik gar nicht existiert? Das ist der Gedanke hinter „Trailermusik“ von Alexander Reuber. Wir sprachen mit dem Komponisten über sein Werk und den besonderen Reiz, den der Film­musik­-Stil auf ihn ausübt. 

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Orchestra

John Williams „funktioniert“ auch ohne Film

John Williams „funktioniert“ auch ohne Film

Wenn man John Williams’ Erfolge in bloßen Zahlen auflisten möchte, kann man sich leicht verzetteln: Er war 52 Mal für den Oscar nominiert, fünf gewann er; 25 Mal stand er auf der Liste der Golden Globes, vier Trophäen nahm er mit nach Hause. Und für den Grammy war er gar 68 Mal nominiert und 24 Mal hat er ihn bekommen. Und noch eine Zahl: Der Mann ist 90 Jahre alt.

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News

Hans Zimmer gewinnt seinen zweiten Oscar

Hans Zimmer gewinnt seinen zweiten Oscar

Wenn Hans Zimmer seine große Europatournee fortsetzt – unter anderem am 9. April in der Münchner Olympiahalle – , ist er um einen Oscar reicher. Denn in der Nacht zum 28. März wurde ihm von der „Academy“ der Award für die beste Filmmusik für „Dune“ verliehen. Es ist der zweite Oscar für den gebürtigen Frankfurter. Den ersten hatte er 1995 für „Der König der Löwen“ erhalten. Nominierungen sammelte er indes schon 12. 

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Brass, Orchestra, Wood

Über Walt Disneys Musikfilm „Fantasia“

Über Walt Disneys Musikfilm „Fantasia“

Manches Element in „Fantasia“ mag heute kitschig wirken. Doch die Übersetzung anspruchsvoller Musik in geometrische Formen, stimmungsvolle Landschaften, kreatürliche Bewegungen oder lustige und bedrohliche Geschichten war 1940 nicht nur eine technische Meister­leistung. Sie war ein mutiges, visionäres Kunstexperiment.

Seit 1929 produzierte Disney hin und wieder sogenannte „Silly Symphonies“ – kurze Zeichentrickfilme, die ausschließlich mit Musik unterlegt wurden. Meist erstellte man für diese Begleitmusik ein detailliertes Arrangement (einschließlich diverser Soundeffekte), das dann direkt zu den laufenden Bildern dirigiert, gespielt und aufgenommen wurde – so erreichte man eine optimale Synchronizität. Das Spielen zum Film hieß bei den Musikern „Mickey Mousing“ – die Aktionen der Trickfiguren gaben sozusagen unmittelbar das Timing vor. Disney wusste: „Action, verbunden mit musikalischen Patterns, besitzt im Reich des Irrealen immer einen großen Zauber.“ 

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