Brass, Orchestra

50 Jahre Musikhaus Beck

50 Jahre Musikhaus Beck

Als Matthias Beck mit zwölf Jahren Unterricht bei Hans-Jürgen Hufeisen nahm, hätte vermutlich niemand geahnt, dass daraus einmal das Musikhaus Beck entstehen würde. Doch genau so begann die Geschichte: »Mein Vater war Kunsthandwerker«, erinnert sich Matthias Beck. Bei einer Ausstellung traf sein Vater auf die Firma Moeck, die handgefertigte Blockflöten präsentierte. »Dann sagt er: Mein Sohn, mein Matthias, spielt bei Hans-Jürgen Hufeisen Blockflöte – wir könnten doch Ihre Flöten verkaufen.«

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Wood

Der Schalmeien-Sucher Heinz Stefan Herzkammer

Der Schalmeien-Sucher Heinz Stefan Herzkammer

Eigentlich war er Psychotherapeut, aber seine Leidenschaft gehörte der Volksoboe und Volksklarinette. 20 Jahre lang folgte Heinz Stefan Herzka (1935 bis 2021) der „Schal­meien-­Route“. „Ich glaube, dass Oboenmusik und mein Beruf eine enge Beziehung haben, weil beide auf dem Terrain der Emotionen liegen.“

Sein Schlüsselerlebnis hatte er zu Beginn der 1980er Jahre auf einer Auslandsreise – in Thessaloniki (Griechenland). Seine Begleiterin und spätere Ehefrau, Verena Nil Herzka, eine Tanz- und Musiktherapeutin, kam dort an einer Bushaltestelle mit einem Musiker ins Gespräch. Dieser lud die beiden Reisenden aus der Schweiz für den Abend in eine Taverne ein, wo der Musiker mit seiner Zurna auftrat. Das abendliche Musikerlebnis veränderte Herzkas Leben: „Für mich war augenblicklich kein Zweifel, dass ich ein solches Instrument spielen wollte“, schreibt er.

„Liebe auf den ersten Ton“

„Es war Liebe auf den ersten Ton.“ Auf die Frage, wo man eine Zurna am besten erwerben könne, nannte der Musiker die Stadt Edirne in der Westtürkei, nahe der Grenze zu Griechenland und Bulgarien. 1983 reiste das Schweizer Paar nach Edirne, um eine Zurna zu kaufen. Bei dieser Gelegenheit begriff Herzka, dass er sich mitten in Thrakien befand, das schon in der Antike für seine Aulosspieler bekannt war – „eine Landschaft, die für die Schalmei-Instrumente ebenso große Bedeutung hatte wie Athen und Rom für die Baukunst oder Philosophie“. 

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News

Buffet Crampons Auszubildende zählen zu den Besten ihres Faches

Buffet Crampons Auszubildende zählen zu den Besten ihres Faches

Die Ausbildung von Mitarbeitern im Beruf der Holzblas- und Metallblasinstrumentenmacher zählt seit vielen Jahren zu den wichtigen Kernkompetenzen in den Betrieben in Markneukirchen (Vogtland) und in Geretsried (Oberbayern). Auch in diesem Jahr konnten die Auszubildenden ihre hervorragenden Kenntnisse im Musikinstrumentenbau beweisen. Geschäftsleitung, Betriebsrat, Mitarbeiter und natürlich die Verantwortlichen für die Ausbildung in den einzelnen Werken sind mächtig stolz auf die Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene.

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Wood

Das Xaphoon. Das Stichwort

Das Xaphoon. Das Stichwort

Der hawaiianische Bambus (Bambusa spinosa) wächst als dichter Wald, die ausgewachsene Stange ist rund vier Meter hoch. Etwa auf einem halben Meter Höhe befindet sich der geeignete Abschnitt, um daraus ein Xaphoon zu machen.

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Michael T. Otto und die Muschel aus dem Drucker

Michael T. Otto und die Muschel aus dem Drucker

Michael T. Otto ist Pädagoge, Komponist, Arrangeur und Gründer von „Stubenjazz“. Seine Leidenschaft gilt darüber hinaus dem Tüfteln und Basteln. So entwickelt er zum Beispiel mit dem Musikinstrumentenbauer Fritz Lüttke Trompeten und Flügelhörner, ist Erfinder unter anderem des Whisper-Penny, eines Dämpfers aus Bierflaschen, eines Reise-Didgeridoos… Sein neuester Clou: eine Muschel aus dem 3-D-Drucker, die sogar der „Muschelpapst“ Steve Turre hellhörig werden ließ. Samt Muschel besuchte Michael T. Otto nun die Redaktion.

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Orchestra

Die Melodica – ein geheimnisvoller Klang

Die Melodica – ein geheimnisvoller Klang

Neben der Aufschlagzunge („single reed“, z.B. Klarinette, Saxofon) und der Gegenschlagzunge („double reed“, z.B. Oboe, Fagott) gibt es auch die Durchschlagzunge („free reed“). Jeder Ton auf der Melodica hat seine eigene Kanzelle (Kammer) mit gestimmter Zunge.

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Brass

Trompeter und Instrumentenbauer Simon Ferstl

Trompeter und Instrumentenbauer Simon Ferstl

Wenn im Schlachthaus die Korpusteile geglüht werden, ist man nicht in einem Horrorfilm gelandet, sondern in der Werkstatt des Instrumentenbauers Simon Ferstl. Hier in dem ehemaligen und urigen Bauernhaus hat er nämlich seinen Lebensmittelpunkt – wenn er nicht gerade als Trompeter mit der Band Buck Roger & The Sidetrackers un­ter­wegs ist. Wir besuchten Simon Ferstl in Kindig-Haunstetten im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Wenn Konzerte reihenweise ausfallen, Release-Termine auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben werden, ist man als Musiker froh, ein zweites Standbein zu haben. Das ist bei Simon Ferstl nicht anders. Eigentlich war im Herbst die Veröffentlichung des Buck-Roger-Albums „Say What“ mit zahlreichen Shows geplant – ausgefallen. Die Singles „Say What“, „My Light is in the Dark“ und „Bad Idea“ vermitteln da leider vorerst nur einen kleinen Vorgeschmack. Hörens- und auch dank aufwendiger Videoproduktion sehenswert sind die Auskopplungen schon, doch Buck Roger und seine Sidetrackers sind definitiv eine ausgemachte Live-Band.

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Brass, News

Miraphone erhält den Milestone Award

Miraphone erhält den Milestone Award

Miraphone erhält virtuell aus den Händen des NAMM-Präsidenten Joe Lamond den renommierten Milestone Award. Gewürdigt wird damit die Gründung von Miraphone, der einzigen Genossenschaft im Musikinstrumentenbau, vor 75 Jahren. Im Rahmen des kürzlich zu Ende gegangenen virtuellen NAMM WinterMarket, fand die Verleihung ebenfalls virtuell statt.

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Brass

Matthias Höfs und Max Thein im Gespräch über Trompeten

Matthias Höfs und Max Thein im Gespräch über Trompeten

Über 30 Trompeten besitzt Matthias Höfs – jede einzelne hat er gemeinsam mit dem Bremer Instrumentenhersteller Max Thein entwickelt und nach seinen eigenen Vor­stellungen optimiert. Das neue Album „The Trumpets of Matthias Höfs“ gibt einen vielfältigen Eindruck dieser Sammlung.

„Schon immer hat mich die gigantische Vielfalt der Trompeten-Instrumente fasziniert“, sagt Höfs. „Es gibt kaum ein Instrument, das so vielseitig im Klang und Ausdruck ist, verbunden mit dieser enormen dynamischen Bandbreite und diesen Möglichkeiten.“ Jedesmal sei es wie Weihnachten für ihn, wenn das Instrument dann frisch glänzend für die ersten Konzerte zur Verfügung steht.

Über 30 Trompeten haben Sie mittlerweile. Können Sie sich noch an Ihre allererste Trompete erinnern? Haben Sie diese noch? 

Matthias Höfs:Ja natürlich, mein Diskanthorn! Ich habe dieses Instrument besonders ins Herz geschlossen, weil es etwas ganz Besonderes ist. Ich erinnere mich, als ich das Instrument das erste Mal bei einem Kollegen gehört habe. Der Hornist spielte die h-Moll-Messe von Bach. Das Instrument war ungewöhnlich, weil es Trompetenstimmung hat, aber von einem Hornisten gespielt wurde. Das Horn in Hoch-B hatte einen fantastisch weichen Klang und ich dachte mir, dass das ein Instrument für einen Trompeter wäre, das man modifizieren könnte. Und so habe ich dann Max Thein kennengelernt. Das ist über 30 Jahre her. So lange arbeiten wir schon intensiv zusammen. 

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Brass, Wood

Zu Besuch in der Instrumentenbau-Schule Mittenwald

Zu Besuch in der Instrumentenbau-Schule Mittenwald

Im bayerischen Mittenwald gibt es eine Schule für Instrumentenbau. Die inter­natio­nal renommierte Berufsfachschule für Musik­instrumentenbau ist die einzige staatliche Bildungseinrichtung auf diesem Gebiet in ganz Europa. Wir sind mal hingefahren.

Fast 2400 Meter ragt die schneebedeckte Westliche Karwendelspitze empor. Man steht fast daneben, wenn man aus dem Schulgebäude tritt. Da oben irgendwo führt der Karwendelsteig zum Gipfel. Der ist anspruchsvoll und zum Teil mit Drahtseilen gesichert. Imposante Felswände und ein Ausblick auf fantastische Alpenkulissen entschädigen für die Mühen des Aufstiegs. Der Berg ist eine gelungene ­Metapher für die dreijährige Ausbildung an der Staatlichen Musikinstrumentenbauschule Mittenwald. Der Stundenplan hat es in sich, die ­Anforderungen sind hoch, die Erfolgsaussichten rosig.

Die Westliche Karwendelspitze ist sicherlich ein Argument, mit dem man aufseiten der Schulleitung um Bewerber wirbt – vor allem, wenn man vom „idyllischen Ausbildungsort Mittenwald“ spricht. Und doch hat man für die Bergkette an der Grenze zwischen Bayern und Tirol kaum einen Blick übrig. Denn in der Schöttlkarstraße (benannt nach noch so einem Berg) wird fleißig und konzentriert gehämmert, poliert, geschraubt, gedreht. Und das seit 1858. Damals gründete die Regierung von Bayern unter König Maximilian II. die Geigenbauschule Mittenwald als „Unterrichts- und Musterwerkstatt“, um den Qualitätsstandard der Mittenwalder Streich­instrumente dauerhaft zu sichern. Heute wird hier nicht mehr nur gelehrt, wie man Geigen baut. Auch das Handwerk des Bogen- und des Zupfinstrumentenbaus sind integriert. 

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