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Der Musiker und Komponist Theodor Burkali

Der Musiker und Komponist Theodor Burkali

Der in Ungarn geborene und in Salzburg lebende Theodor Burkali ist gerade dabei, ein ganzes »Clariversum« zu erschaffen – ein Universum von Klarinettenwerken verschiedenster Besetzungen. Dabei ist er stets getrieben von seiner schier unstillbaren Neugier. Sein Werkverzeichnis ist sein Tagebuch. Wir sprachen mit einem neugierigen Menschen, der seine Mitmenschen daran teilhaben lassen möchte.

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Klarinettist Jürgen Kupke über musikalische Freiheit

Klarinettist Jürgen Kupke über musikalische Freiheit

Klassisches Klarinettenstudium in der DDR, dann Theatermusiker in Brandenburg und Berlin, nebenher Improvisator in Dixieland und Free Jazz … Der Grenzgänger Jürgen Kupke ist Berlins gefragtester Universal-Klarinettist. 

Als Kind spielte er Akkordeon, aber die Musikschule vor Ort brauchte dringend Holzbläser. “Okay, dann eben Klarinette, dieses schwarze Blasrohr”, sagte sich der kleine Jürgen. “Und so hat man mich meinem späteren Lehrer vorgestellt – ohne ihn würden wir dieses Gespräch heute gar nicht führen.” Von Manfred Ebert lernte er, dass die Klarinette lachen und weinen kann und der menschlichen Stimme am nächsten kommt. “Ich bekam große Augen und noch viel größere Ohren – toll, was man mit diesem Instrument alles machen kann, dachte ich. Mein Lehrer war für diese Zeit ein wahrer Freigeist.”

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Alexander Bader über “so viele Möglichkeiten”

Alexander Bader über “so viele Möglichkeiten”

Alexander Bader macht alles, was mit der Klarinette denkbar ist: Orchesterspiel als Mitglied der Berliner Philharmoniker, Kammermusik mit dem Scharoun Ensemble, Ausflüge in die Alte Musik, Unterrichten bei der Zermatt Festival Aca­demy. Im Gespräch lässt der vielseitige Musiker seine erfolgreiche Karriere Revue passieren.

Herr Bader, muss man weniger üben, wenn man schon so lange Klarinette spielt?

Das tägliche Üben bleibt normal und sinnvoll. Ein berühmter Geiger sagte: Nach einem Tag Nicht-Üben merkst du es selbst, nach zwei Tagen die Kollegen, und nach einer Woche merkt es auch das Publikum. Man muss auch die Rohre und Blätter in Schuss halten. Wenn man die ein paar Tage nicht spielt, trocknen sie aus. Ich übe möglichst jeden Tag. Das kann aber auch zwischendurch in einer freien Stunde sein, wenn ich die Kinder in die Schule gebracht habe.

Klappt das auch auf Konzertreisen?

Natürlich ist es auf Tournee schwierig, jeden Tag zu üben. Im Hotel will man die anderen Gäste nicht stundenlanger Lärmbelästigung aussetzen. Aber man muss ja in Form bleiben, weil sich sofort die Muskulatur verändert, wenn sie nicht täglich gefordert wird. Bei den Blechbläsern kommt noch dazu, dass man sie besonders deutlich hört. Die Kollegen sind jeden Morgen vor allen anderen in der Philharmonie, um ihre Einspielübungen zu machen. Egal, ob sie Dienst haben oder nicht. Das ist wie Leistungssport. Wie sie das auf Tournee schaffen, ist bewundernswert. 

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Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Seit Herbst letzten Jahres ist Michaela Butz Solo-Klarinettistin im Polizeiorchester Bayern. Nachdem sie diese Stelle zuvor schon in den Sinfonieorchestern des Stadttheaters Pforzheim und des Staatstheaters Augsburg innehatte, kehrt sie nun ins Blasorchester zurück. Back to the Roots! Wir trafen die Klarinettistin im Orchesterbüro des Polizeiorchesters Bayern auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei in München. 

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Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (4)

Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (4)

Die Serie “Die Klangschönheit der Klari­netten” beschreibt “mannigfaltige Aspekte über die vielseitige Verwendung des Klarinettenregister” und ist inspiriert durch das Online-Seminar mit Prof. Alex Schillings auf der Plattform Blasmusik.Digital. Zusammengestellt wurde die Serie von Stefan Kollmann. 

Im Grunde genommen geht es uns allen um das Gleiche: Wir wollen, dass unsere Blasorchester schön klingen. Deshalb sind viele Dirigentinnen und Dirigenten sowie Musikerinnen und Musiker permanent auf der Suche nach dem schönen Klang und damit verbunden nach geeigneter Literatur. Wie bereits im dritten Teil dieser Artikelserie beschrieben ((BRAWOO 7-8/2022, 9/2022 und 10/2022), könnte man den Eindruck gewinnen, dass sich durch die Globalisierung in der europäischen Blasmusikszene in Bezug auf die Instrumentierung eine gewisse Vereinheitlichung des Klangs etabliert. Das wäre fatal, geht dabei doch auch der für die jeweiligen Länder typische Klang und die Klangvielfalt verloren. Versuchen wir doch vielmehr durch eine kluge Werkauswahl die in der Überschrift erwähnte Hauptklangfarbe der Klarinetten zu unterstützen und die dem Genre “Bläsermusik” ureigen anhaftende Klangvielfalt zu erhalten und auszubauen.

Im vierten und letzten Teil dieser Serie über “Die Klangschönheit der Klarinetten” möchte ich deshalb mit weiteren Literaturbeispielen die Wichtigkeit und Bedeutung einer sinnvollen Instrumentation des Klarinettenregister betonen. Auch dieser Beitrag soll sich mit den Optionen einer optimalen Notation und dem bestmöglichen Einsatz der Klarinetten im sinfonischen Blasorchester beschäftigen, gerade weil den Klarinetten vom “Chalumeau-Register” über das “Clarin-Register” bis zum “Altissimo-” oder “Diskant-Register” ein großartiger Tonumfang und besonders im Satz ein äußerst tragfähiger Klang zur Verfügung steht. Aus dieser Überlegung heraus finden sich nachfolgend weitere zur Anregung dienende Beispiele aus der konzertanten Blasorchesterliteratur, die den wohlüberlegten Einsatz der Klangvielfalt des Klarinettenregisters aufzeigen.

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Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (3)

Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (3)

Die Serie “Die Klangschönheit der Klari­netten” beschreibt “mannigfaltige Aspekte über die vielseitige Verwendung des Klarinettenregister” und ist inspiriert durch das Online-Seminar mit Prof. Alex Schillings auf der Plattform Blasmusik.Digital. Zusammengestellt wurde die Serie von Stefan Kollmann. 

Im ersten und zweiten Teil des Artikels “Die Klangschönheit der Klarinetten” (BRAWOO 7-8/2022 und 9/2022) lag der Schwerpunkt auf den geschichtlichen Hintergründen und dem klugen Einsatz des Klarinettenregisters anhand vielfältiger bekannter Beispiele der Blasorchesterliteratur. In diesem dritten Teil folgen weitere Beispiele, die den geschickten und optimalen Klarinetteneinsatz erkennen lassen, allerdings auch solche, die sehr deutlich die Problematik einer ungünstigen Instrumentation des Klarinettenregisters aufzeigen. 

Historische Situation

Zuvor aber soll noch einmal durch einen Blick in die Historie die Funktion und Klangschönheit der Klarinetten im heutigen Blasorchester verdeutlicht werden. Es geht dabei um ideale Klang­vorbilder, um Klangideale, die aber zu einem besseren Gesamtverständnis für eine optimale Instrumentation des Klarinettenregisters führen können. Ein sehr beeindruckendes Beispiel findet man in den Aufnahmen der »Belgian Guides«. In dem Werk “Rhapsodie Dahoméenne” ist es dem flämischen Komponisten August de Boeck (1865 bis 1937), durch den Einsatz der Saxhörner in verblüffender Weise gelungen, eine wunderschöne, weiche Klangfarbe (sogenanntes weiches Blech) hinter der Klangfarbe der Klarinetten und der Saxofone zu installieren. 

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Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (2)

Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester (2)

Die Serie “Die Klangschönheit der Klari­netten” beschreibt “mannigfaltige Aspekte über die vielseitige Verwendung des Kla­ri­netten­register” und ist inspiriert durch das Online-Seminar mit Prof. Alex Schillings auf der Plattform Blasmusik.Digital. Zusammengestellt wurde die Serie von Stefan Kollmann. 

Nachdem in dem ersten Teil (BRAWOO 7-8/2022) der Fokus auf die historischen Hintergründe, der Entstehung und Entwicklung des Klarinettenregisters als Hauptklangfarbe im Blasorchester gerichtet war, soll in dieser Ausgabe zunächst auf die Problematik der geschickten, optimalen Instrumentation und des klugen Einsatzes des Klarinettenregisters im Blasorchester eingegangen werden. Zusätzlich sollen Antworten gefunden werden auf folgende Fragen:

  • Welche Literatur ist für die Entwicklung des Klarinettenregisters im Blasorchester hilfreich? 
  • Was kann in den jeweiligen Kompositionen umgestellt oder verbessert werden, um die wichtige Klangfarbenvielfalt der Klarinetten hervorzuheben oder zu schützen?

Hierzu sollen einige Beispiele aus der einschlägigen Literatur für sinfonische Blasorchester herangezogen werden. 

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Anmerkungen zur Benny Goodman Story von 1956

Anmerkungen zur Benny Goodman Story von 1956

Benny Goodman war einer der brillantesten Klarinettisten des Jazz. Mit seiner Bigband entfachte er 1935 die Swing-Begeisterung, die die USA aus der Großen Depression führen sollte. Seine Plattenfirma steigerte ihren Umsatz damals innerhalb eines Jahres um sagenhafte 300 Prozent.

Seine Autobiografie veröffentlichte Benny Goodman 1939. Zwar war er erst 30 Jahre alt, fühlte sich aber erschöpft. Er spürte, dass der Höhepunkt seiner Karriere als “King of Swing” bereits hinter ihm lag. Tatsächlich traten die Bigbands des Swing gerade ihren Abstieg an – und die ökonomischen Bedingungen der Kriegs­zeit sollten ihn noch beschleunigen. Drei Jahre später hatte Goodman die Idee, seine Autobiografie sogar verfilmen zu lassen – er soll eigenhändig ein Drehbuch dafür entwickelt haben.

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Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester

Das Klarinettenregister als Hauptklangfarbe im Blasorchester

Die Serie “Die Klangschönheit der Klari­netten” beschreibt “mannigfaltige Aspekte über die vielseitige Verwendung des Kla­ri­netten­registers” und ist inspiriert durch das Online-Seminar mit Prof. Alex Schillings auf der Plattform Blasmusik.Digital. Zusammengestellt wurde die Serie von Stefan Kollmann. Dies ist Teil 1.

Für die meisten Dirigentinnen und Dirigenten steht sicherlich fest: Das Klarinettenregister ist die pri­märe Klangfarbe eines modernen (sinfonischen) Blas­orchesters in sogenannter Harmoniebesetzung. Ein gut entwickeltes Klarinettenregister, egal auf welcher Schwierigkeitsstufe, legt den Grundstein für ein farbenreiches Orchester-Klangbild. Viel zu oft sind die Klarinetten im Gesamtklang nicht gut, nicht prominent genug zu hören. Ist das Klarinettenregister deshalb in einer Krise, oder spielen die an­deren Instrumentengruppen nur einfach zu laut? Oder gibt es andere Begründungen? Zu behaupten, dass die Klarinetten in einer Krise stecken, wäre zu einfach. Wir haben nicht unbedingt ein Problem in den einzelnen Klarinettenregistern unserer Orchester, aber bestimmt in der richtigen bzw. optimalen Notation für das Klarinettenregister. Das heißt, die Stimmen für das Klarinettenregister so zu notieren, dass sie bestmöglich klingen können – und das ungeachtet des Ni­veaus, von der Unterstufe bis zur Höchststufe! 

In der Beschreibung des Online-Seminars hieß es unter anderem: “Beim kritischen Betrachten vieler neuer Blasorchester-Partituren erkennt man häufig, dass das Klarinettenregister nicht gut instrumentiert ist. Die 2. und 3. Klarinetten spielen viel zu oft in ihrem schlechtesten Register und können sich deshalb nicht optimal im Klang entwickeln.” Daraus ergibt sich die Frage: Verliert die Hauptklangfarbe der europäischen Blasmusik ihre ­Bedeutung? Dabei ist es nicht entscheidend, welchen Komponierstil man verwendet: Ob lieber im französischen, spanischen oder englischen Stil, das ist reine Geschmackssache. Vielmehr ist es wichtig, das Klarinetten­register in einer Lage zu instrumentieren, in der es sich bestmöglich entfalten kann. 

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Lajos Dudas: Magier der Klarinette

Lajos Dudas: Magier der Klarinette

Im vergangenen Jahr wurde Lajos Dudas 80 Jahre alt – ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Seinen Nachlass hat der Meister­klarinettist bereits dem Stadtarchiv der Stadt Neuss vermacht. Dort am linken Rheinufer war er heimisch geworden, als er vor einem halben Jahrhundert von Ungarn nach Deutschland kam. 

Das HiFi- und Musikmagazin “Fidelity” schrieb 2013: “Lajos Dudas spielt mit unseren Herzen. Der Ungar ist ein Hexenmeister der weichen Nuancen, der blühenden Läufe, der modern aufflackernden Phrasen, der endlos aus sich selbst sprudelnden Fantasie. Sein riskantes Spiel zwischen Tradition und Avantgarde swingt bedingunglos – und scheint zugleich die Dynamik und Ausdruckswelt des Jazz ständig um neue Zwischentöne zu bereichern. Dudas’ Meisterschaft besteht in dieser kontrollierten, feingestrickten Virtuosität, die nie auftrumpft. Leise, mutig, mitreißend.”

In Budapest hatte er die Klarinette einst ganz klassisch studiert – am Konservatorium und an der Musikhochschule. “Während meiner Studienzeit, zumindest am Anfang, habe ich mich nur mit klassischer Klarinette beschäftigt”, erzählt Dudas. “Mit 15 oder 16 Jahren bekam ich dann ein Altsaxofon von meinen Eltern. Zwei, drei Wochen später stand ich schon mit meinem ‘Toneking’ auf der Bühne und habe gejazzt. Ich habe mir im Jazz irgendwie alles selbst bei­gebracht, das schien gar nicht so schwer. In den 1950er Jahren wurde überall Jazz gespielt, obwohl Jazzunterricht noch gänzlich unbekannt war. Unser Pianist hämmerte im Probenraum stundenlang Akkorde, bis wir die Changes drauf hatten. Nach meinem Studium habe ich dann fast alle Arten von Musik gespielt, in Kaffeehäusern, Bars und Varietés, in Dixiebands, sogar im Zirkusorchester. Besonders lehrreich waren die Jahre in den US-Clubs. Die Wünsche dort reichten vom ‘Klarinettenmuckl’ bis zu Jimi ­Hendrix. Mal mit Klarinette, mal mit Saxofon.”

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